Mittwoch, 23. Dezember 2015

Wichtige Infos


Wegen des Brandes in der Altstadt bleibt die Mediathek bis auf weiteres geschlossen.
Durch die Abriss - und Aufräumarbeiten haben die Benutzer und die Mitarbeiter keinen Zutritt zur Liegenschaft.

Wir informieren Sie sobald der „normale Betrieb“ wieder aufgenommen werden kann auf unserer Homepage.
Gerne können Sie auch vor Ihrem Besuch in der Mediathek anrufen um sicher zu gehen, dass geöffnet ist.

Selbstverständlich werden wegen den jetzigen Umständen keine Mahngebühren erhoben.

Wir danken für Ihr Verständnis.




Mittwoch, 16. Dezember 2015

Öffnungszeiten über die Feiertage


Das „haus für aug und ohr“ bleibt geschlossen am:

24.12./ 26.12./ 31.12.2015 und am 02.01.2016

ab Montag 04.1.2016 sind wir wieder für Sie da.


Samstag, 12. Dezember 2015

[Buchtipp] "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." von Sabine Schoder



Inhalt:


Optimistisch gesehen ist Vikis Leben eine Vollkatastrophe. Da kann man schon mal aus Frust ein paar Tüten zu viel rauchen. Da kann es auch passieren, dass man nach einem Konzert mit dem Sänger der Band im Bett landet, obwohl man den eigentlich total bescheuert findet.

Wirklich.
Kein großes Ding.
So was passiert.
Aber ausgerechnet ihr?
Nein!
Ganz.
Sicher.
Nicht.

Oder vielleicht doch?

(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)





Meinung:


Einstieg ins Buch:Auf dem schwarzen Kleid kleben Flecken, wo meine Knie es in die weiche Erde gedrückt haben. Eins meiner Schuhbänder hat sich gelöst und schleift meinen Schritten hinterher. Ich möchte mich danach bücken, aber der Strom der Erwachsenen schiebt mich weiter.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich gedachte habe, mit "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." eine gewöhnliche Liebesgeschichte für Jugendliche in der Hand zu halten. Dass mich Sabine Schoder dann mit ihrer Story dermassen in den Bann und mit ihrem Schreibstil total überzeugen konnte, hätte ich nicht erwartet. Klar, viele Fakten habe ich schon irgendwo anders einmal gelesen, doch die Autorin hat es geschafft, diese so aufzugleisen, dass ich sie nicht mit anderen Werken vergleichen konnte oder wollte.

Erzählt wird die Geschichte aus der ich-Perspekive der 17-jähirgen Viki. An ihrem Geburtstag braucht ihre beste Freundin einiges an Überzeugungskraft, damit sie Viki dazu bewegen kann, mit ihr auszugehen. Im Black trifft sie dann auf Jay, den Frontmann der gefeierten Band Major Malfunction. Doch er ist ihr alles andere als sympathsich, denn er scheint wirklich alles zu haben - vor allem genügend geifernde Fans. Warum sie dann mit ihm erst einen Joint raucht und dann am nächsten Tag in seinem Bett aufwacht, kann sie sich überhaupt nicht erklären ....

Die beiden sind interessante und facettenreiche Charaktere und obwohl sie noch jung sind, hat das Schicksal bei beiden schon heftig zugeschlagen.
So erleben wir hautnah, wie Viki ihre Vergangenheit zu verarbeiten und ihre Familiensituation auszuhalten versucht und gleichzeitig von einem neuen Gefühlschaos überrollt wird.

Alles endet in einem Kuss.
Einem unendlich langen Kuss, der nur aus der Berührung unserer Lippen besteht. Gefüllt mit einem Wunsch nach etwas, das ich nicht begreife. Für den Splitter eines Atemzuges, für ein Stechen meines Herzens nur, fühlt es sich an ... wie Liebe.     (Seite 99)

Mit ihrem Schreibstil hat Sabine Schoder es geschafft, mich sofort in die Geschichte zu ziehen, so dass ich an den Seiten des Buches hing und es kaum mehr aus der Hand legen konnte. Sie schreibt auf der einen Seite locker und flüssig, auf der anderen Seite jedoch auch sehr intensiv. Die jugendliche Sprache wird mit bildhaften Metaphern und zum Teil sogar beinahe poetischen, oft sehr kurzen Sätzen angereichert, so dass sich das Debüt von Sabine Schoder für mich zu einem richtigen Lesegenuss entwickelte.
Ganz toll gelungen empfand ich auch die Kapitelüberschriften, die immer schon im Voraus neugierig machten und zum Spekulieren anregten. 

Doch die Autorin punktet nicht nur mit ihrem tollen Schreibstil, den interessanten Charaktere und der schönen Liebesgeschichte, nein, sie lässt auch viel Humor mit einfliessen. Mit der oft eingebauten Situationskomik und dem zum Teil bitterbösen Sarkasmus bringt sie nochmals mehr Würze ins Buch. So kann ich euch "Liebe ist was für Idioten. Wie mich." nur ans Herz legen. Es ist ein packendes Buch, das unter die Haut geht.

Das Leben allerdings besteht nicht aus Wünschen. Es besteht nur aus Dingen, die wir tun, oder die wir sein lassen.      (Seite 323)


Fazit:

"Liebe ist was für Idioten. Wie mich." ist ein fesselndes Buch, das für mich alles für ein Lesehighlight hat: Emotionen, Drama, Spannung, Humor und vor allem einen ausserordentlichen Schreibstil.
Seid also keine Idioten und gönnt euch das Debüt von Sabine Schoder!





Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Sabine Schoder: "Liebe ist was für Idioten. Wie mich", FISCHER KJB (23. Juli 2015), 352 Seiten, 978-3733501518
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren




Montag, 30. November 2015

Der erste VIP Apéro im haus für aug und ohr


Einige Mitglieder nutzten die Gelegenheit und folgten der speziellen Einladung einen feinen Apéro in der Mediathek zu geniessen. Gleichzeitig durften sie als Erste aus den vielen Neuanschaffungen etwas zum Lesen, Schauen oder Hören aussuchen.

Die neuen Medien konnten direkt ausgeliehen werden.
einige neue Bücher für junge Erwachsene und jung gebliebene Erwachsene

Seit kurzem haben die Hörbücher für Erwachsene ein übersichtliches Regal mit Schubladen erhalten.

Und hier finden sie die Tabelle mit den neuen Medien für die Erwachsenen: *klick* 


Donnerstag, 29. Oktober 2015

Information



Am Jahrmarktsmontag, 9.11.2015 bleibt die Mediathek geschlossen.

Am Dienstag 10.11.2015 sind wir zu den gewohnten Öffnungszeiten wieder für Sie da.


das Team der Medaithek



Donnerstag, 22. Oktober 2015

neue Sachbücher


Vor einiger Zeit haben wir in neue Sachbücher für jung und alt investiert. Hier gibt es erst einmal einige Impressionen und unter den Fotos können die kompletten Listen mit den neuen Titeln eingesehen werden.
Und selbstverständlich können die Titel auch in der Mediathek ausgeliehen werden.









neue Kinder- und Jugendsachbücher: *klick*

neue Erwachsene Sachbücher: *klick*



Freitag, 25. September 2015

[Buchtipp] "Du oder das ganze Leben" von Simone Elkeles



Inhalt:


Jeden anderen hätte Brittany Ellis, wohlbehütete Beauty Queen und unangefochtene Nr. 1 an der Schule, lieber als Chemiepartner gehabt als Alex Fuentes, den zugegebenermaßen attraktiven Leader einer Gang. Und auch Alex weiß: eine explosivere Mischung als ihn und die reiche »Miss Perfecta« kann es kaum geben. Dennoch wettet er mit seinen Freunden: Binnen 14 Tagen wird es ihm gelingen, die schöne Brittany zu verführen. Womit keiner gerechnet hat: Dass aus dem gefährlichen Spiel alsbald gefährlicher Ernst wird, denn Brittany und Alex verlieben sich mit Haut und Haaren ineinander. Das aber kann die Gang, der Alex angehört, nicht zulassen …

(Bild- und Textquelle: cbt)




Meinung:


Einstieg ins Buch:
Alle wissen, wie toll ich bin. Mein Leben ist toll. Meine Klamotten sind toll. Und meine Familie ist es erst recht.
Ich reisse mir jeden Tag den Arsch auf, damit alle glauben. mein Leben wäre perfekt. Dabei ist das alles nur Fassade.      (Brittany)

Brittany Ellis wohnt im reichen Teil, Alejandro Fuentes, genannt Alex, im armen Teil von Fairfield. Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein, denn Brittany ist die unangefochtene Queen der Schule: sehr hübsch, modebewusst, reich, einfach perfekt. Alex hingegen ist ein richtiger Bad Boy und an der Schule gefürchtet. Er ist nicht nur ein arroganter Macho sondern vor allem auch ein mexikanisches Gangmitglied und so sind ihm weder Gewalt noch Drogendeals ein Fremdwort.

Doch eine Gemeinsamkeit haben die zwei: Beide kommen ins letzte Jahr der Highschool und werden wegen ihren Nachnamen Chemiepartner. So kommen sich die beiden gezwungenermassen näher und können sich erst nicht ausstehen, zu fremd ist die Welt des anderen. Doch dann wettet Alex mit seinen Freunden, dass er es schafft, Brittany zu verführen und es kommt, wie es kommen muss: Die beiden merken, dass die Chemie zwischen ihnen doch stimmt. Doch dagegen haben alle etwas: ihre Freundinnen und Familie und auch seine Familie und Gang.

Der Kerl sieht mit seinem irren Körper und den makellosen Gesichtszügen vielleicht aus wie ein Calvin-Klein-Model, aber viel wahrscheinlicher ist, dass sein Konterfei schon bald für ein Fahndungsfoto benötigt wird.         (Brittany, Position 268)

Die Konstellation der beiden Protagonisten ist nichts Neues. Doch hinter der perfekten Beautyqueen und dem arroganten Bad Boy steckt natürlich weit mehr, als man zuerst denkt, als die beiden ihre Mitschüler sehen lassen. Alex und Brittany halten beide eine Fassade aufrecht, die ihr privates Leben schützen soll. Brittany pflegt zuhause liebevoll ihre schwer behinderte Schwester und kämpft darum, dass sie nicht in ein Heim muss. Alex ist nur in der Gang, um seine Brüder zu schützen, denn nach dem Tod seines Vaters musste einer der Fuentes-Brüder dessen Platz einnehmen. Beides sind sehr facettenreiche Persönlichkeiten und konnten mich überzeugen.
Daneben hat Simone Elkeles eine ganze Palette an interessanten Charaktere entworfen, die zwar grob, aber klar skizziert sind. Vor allem die Chemielehrerin konnte bei mir punkten.

Ich habe nun schon einige Geschichten in diese Richtung gelesen, doch Simone Elkeles konnte mich trotzdem so richtig begeistern. Zwischen Brittany und Alex knisitert es richtig und die Welten der beiden werden schön aufgezeigt. Die Autorin weiss zu überraschen und zu fesseln. Für einmal wurde die schmale Gratwanderung zwischen romantisch und kitschig perfekt gemeistert. Zudem ist die ganze Story auch nicht zu zahm und somit glaubwürdig.

"Wir sind Protagonisten auf der Bühne unseres eigenen Lebens und geben vor, das zu sein, was die Menschen in uns sehen sollen."        (Alex, Position 2379)

Für einmal kann ich nichts Negatives anmerken, sondern mich nur fragen, warum um Himmels willen ich diese Trilogie so lange aufgeschoben hatte. Band 2 und 3 werden bestimmt demnächst verschlungen.

Die Geschichte ist abwechselnd aus der ich-Perspektive von Brittany und Alex geschrieben, was ich sehr gelungen empfand. So bekommt man einen perfekten Einblick in die unterschiedlichen Welten und einen Blick hinter die Fassade der beiden Protagonisten. Der Schreibstil von Simone Elkeles ist wieder sehr locker, jugendlich und erfrischend, so dass die Geschichte einen enormen Sog entwickelte, dass ich das Buch kaum mehr aus den Händen legen konnte.


Fazit:

Nicht nur die Chemie zwischen Brittany und Alex, sondern auch die zwischen "Du oder das ganze Leben" und mir hat gestimmt. Simone Elkeles hat hier die perfekte Formel gefunden: Na + Cl = die Würze des Lesens.





Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Simone Elkeles: "Du oder das ganze Leben", cbt (10. Januar 2011), 448 Seiten, 978-3570307182
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren



Infos zur Reihe:



  1. Du oder das ganze Leben
  2. Du oder der Rest der Welt
  3. Du oder die grosse Liebe

Alle drei Bände können bei uns in der Mediathek ausgeliehen werden.

Montag, 13. Juli 2015

[Event] Tag der offenen Tür


Mittwoch 26. August 2015
10:00-16:00 Uhr 



Unser Lager wird geräumt und wir laden Sie ein zu stöbern. 
Für Kinder, Jugendliche und Erwachsene kann alles, was das lesende Herz begehrt, 
gegen eine Spende mitgenommen werden. 


Die Mediathek benötigt dringend ein Hörbuchregal. 
Dieses soll aus den Spenden am „Tag der offenen Tür“ finanziert werden. 

Helfen Sie mit und holen Sie sich Ihre Lektüre! 



Freitag, 3. Juli 2015

[Buchtipp] "Obsidian 01. Schattendunkel" von Jennifer L. Armentrout


Inhalt:


Als die siebzehnjährige Katy vom sonnigen Florida ins graue West Virginia ziehen muss, ist sie alles andere als begeistert. In ihrem winzigen neuen Wohnort kommt sie in den ersten Tagen nicht einmal ins Internet, was für die leidenschaftliche Buchbloggerin eine Katastrophe ist. Nur mit Mühe lässt sie sich dazu überreden, bei ihren Nachbarn zu klingeln, um "neue Freunde" zu finden. Und lernt so den atemberaubend gut aussehenden, aber bodenlos unfreundlichen Daemon Black kennen. Was Katy jedoch nicht weiß, ist, dass genau der Junge, dem sie von nun an am meisten aus dem Weg zu gehen versucht, ihr Schicksal bereits verändert hat…
Dies ist der erste Band der Obsidian-Reihe von Jennifer L. Armentrout. Bisher sind drei Bände erschienen.

(Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag)





Meinung:


Einstieg ins Buch:
Ich blickte auf den Stapel Kartons in meinem neuen Zimmer und wünschte mir, das Internet würde schon funktionieren. Seit ich wegen des Umzugs nichts mehr in meinem Buch-Blog machen konnte, fühlte ich mich wie arm- und beinamputiert.

Es gibt ja viele Protagonisten, die gerne lesen, doch eine Buch-Bloggerin ist mir bisher noch nicht begegnet. So war der Einstieg für mich natürlich sehr geglückt und ich konnte Katy gut verstehen. Sie musste mit ihrer Mutter nach Ketterman ziehen, einem winzigen Ort weit weg von Florida, ihrer alten Heimat. Weder das Internet funktionierte, noch wird ihnen die Post nach Hause geliefert. Katy denkt, sie sei am Ende der Welt angelangt, fühlt sich alleine und im Stich gelassen. Doch da ihre Mutter sofort mit arbeiten beginnen muss, will sie etwas aus ihrem neuen Zuhause machen. Neben dem Lesen arbeitet die Siebzehnjährige nämlich gerne im Garten und so möchte sie sich bei den Nachbarn nach Einkaufsmöglichkeiten erkunden. Dort trifft sie auf die beiden Geschwister Daemon und Dee. Beide sehen ausserordentlich gut aus, doch sonst sind sie total verschieden. Dee freut sich riesig, die neue Nachbarin kennenzulernen und möchte sie gleich zur Freundin. Daemon stösst Katy jedoch zurück und möchte nichts mit ihr zu tun haben.

Durch den einfachen Schreibstil sog es mich schnell in die Geschichte und Jennifer L. Armentrout drückte der Geschichte mit den zum Teil etwas abgehackten Sätzen einen eigene Stempel auf. Obwohl wir die Grundlage - ruhiges Mädchen zieht an einen neuen Ort und trifft dort auf einen attraktiven und mysteriösen Jungen - schon öfters gelesen haben, bindet die Autorin doch viele neue Elemente ein, so dass es mir nie langweilig wurde.

„Ich mochte ihn nicht. Er war ein Mistkerl. Launisch. Aber es hatte kurze Momente mit ihm gegeben – vielleicht nur Nanosekunden -, in denen ich das Gefühl gehabt hatte, den wahren Daemon zu erleben. Zumindest einen besseren Daemon. Und diese Seite machte mich neugierig. Die andere, die Arschseite, nein, auf die war ich nicht neugierig.
Die fand ich irgendwie sexy.“ (Katy, Seite 172)

Daemon kann Katy nicht ausstehen und gibt ihr das auch immer wieder zu verstehen. Katy versteht nicht, warum er sich ihr gegenüber derart abweisend und kratzbürsig verhält und kann ihn so auch nicht ausstehen. Die beiden liefern sich derartig bissige Wortduelle, dass ich mich köstlich unterhalten fühlte. Sobald sich die beiden näher kommen, beginnt es gehörig zu knistern. Jennifer L. Armentrout hat hier das Sprichwort 'Was sich liebt, das neckt sich' wirklich auf die Spitze getrieben und höchst humorvoll und unterhaltsam umgesetzt.

Die Geschichte ist aus der ich-Perspektive von Katy geschrieben. Sie ist ein sehr sympathischer Charakter, die das Herz am rechten Fleck hat und weiss, was sie will - ausser in Sache Liebe.

Die Autorin bringt hier einen Fantasy-Anteil ein, der nicht zu Katys favorisierten Paranormalen gehört. Das ist erfrischend, scheint jedoch ein neuer Trend zu werden.

Fazit:


In "Obsidian. Schattendunkel" mischt Jennifer L. Armentrout alt bekannte Klischees mit neuen Ideen auf, so dass ein kurzweiliger Mix entsteht, den man am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen würde. Bissige Wortduelle, die nur so vor Sarkasmus triefen, machen richtig gute Laune, so dass ich mich schon auf die Fortsetzung freue.



Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Jennifer L. Armentrout: "Obsidian. Schattendunkel", Carlsen Verlag (April 2014), 400 Seiten, 978-3551583314
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren




Infos zur Reihe:


         


Donnerstag, 7. Mai 2015

[Buchtipp] "Die kleine Hummel Bommel" von Britta Sabbag, Maite Kelly & Joëlle Tourlonias

Inhalt:


Eigentlich haben Hummeln viel zu kleine Flügel, um fliegen zu können – auch die kleine Hummel Bommel. "Mit deinen winzigen Flügeln kannst du nie und nimmer fliegen!", lachen die anderen Insektenkinder Bommel aus. Doch bald erkennt die kleine Hummel, dass sie keine größeren Flügel, sondern nur eine Portion Mut zum Fliegen braucht …

(Bild- und Textquelle: ArsEdition)





Meinung:


Die meisten wissen, dass Hummeln eigentlich zu kleine Flügel für ihren runden Körper haben. Und genau das muss sich die kleine Hummel Bommel anhören. Nach der Insektenkrabbelgruppe wird sie nämlich von Bino Biene und Walpurga Wespe gehänselt, dass sie mit so winzigen Flügeln nie und nimmer fliegen könne und nach Hause laufen müsse.
Bommel lässt den Kopf hängen, möchte aber herausfinden, warum seine Flügel so anders sind. Und so macht er sich auf die Suche nach einer Antwort.

Lilli Libelle und Marie Marienkäfer wissen zwar, warum sie so grosse Flügel haben, doch erst Pastor Fliege verrät Bommel, dass man fliegen lernen kann und gibt ihm den Tipp, bei Ricarod Raupe vorbeizuschauen. Und so geht die kleine Hummel Bommel von einem Insekt zum anderen und erkennt, wie einzigartig jeder ist. Alle haben ihre Eigenarten und Spezialitäten und alles hat seinen Sinn.
Selbstverständlich lernt Bommel auch fliegen und erkennt, dass man Mut im Herzen trägt, an sich glauben und sich einfach trauen muss.

Britta Sabbag, Maite Kelly und Joëlle Tourlonias haben dieses Bilderbuch zusammen kreiert. Doch verderben zu viele Köche nicht den Brei? Hier ganz bestimmt nicht, denn das Konzept von herzerwärmender Geschichte, goldigen Bildern und einem Titelsong obendrauf geht perfekt auf.
Gerade die Illustrationen bestechen mit ihren hellen Farben und klaren Linien und drücken der Geschichte ihren ganz eigenen Stempel auf.

Ein Bilderbuch, das ich allen nur ans Herz legen kann. Ich bin mir sicher, dass gross und klein die Hummel Bommel mit den roten Chucks sofort ins Herz schliessen wird.

Fazit:


"Die kleine Hummel Bommel" hat wirklich alles, was ein tolles Bilderbuch ausmacht, das immer wieder angeschaut werden will: herzallerliebste Charaktere, eine schöne Geschichte mit wichtiger Botschaft, goldige Bilder und als i-Tüpfchen sogar einen eigenen Titelsong. Meine Kinder und ich sind begeistert.



Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Sabbag, Britta / Kelly, Maite / Tourlonias, Joëlle: "Die kleine Hummel Bommel", arsEdition (5. Februar 2015), 32 Seiten, 978-3845806372
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 4 Jahren



Donnerstag, 16. April 2015

neue Bücher im Haus für Aug und Ohr


Auch in diesem Frühling können wir unser Sortiment wieder mit vielen neuen Büchern und Hörbüchern erweitern. Seit einigen Tagen stehen die neuen Medien zur Ausleihe bereit.


   



Auf den Fotos sind einige der neuen Bücher zu sehen, die kompletten Listen finden sie hier:

neue Medien Erwachsene - Frühjahr 2015

neue Kinder- & Jugendbücher Frühjahr 2015



[Buchtipp] "Dino Wheelies 01. Die Schatzsuche" von Matthias Weinert


Inhalt:


Die drei Dino Wheelies Bo, Tanka und Pukki sind die besten Freunde und leben gemeinsam in Neo Pangea. Das ist unsere Welt in ferner Zukunft. Seit die Menschen den Planeten verlassen haben, hat sich auf der Erde einiges getan: Ein neuer Kontinent ist entstanden, und die Hinterlassenschaften der Menschen sind in der Wüste oder dem Dschungel versunken. Die Welt ist zu einem einzigen großen Abenteuerspielplatz geworden! Mit Technik, Speed, Einfallsreichtum und Humor haben sich die Dinosaurier von einst dieser neuen Welt angepasst – und wurden zu: Dino Wheelies!


Schildkrötendame Mama Tu hat Geburtstag, und Bo, Tanka und Pukki brauchen ein Geschenk. Doch leider haben sie nicht viel Geld. Da bietet ihnen der gewitzte Händler Konrad eine Schatzkarte an, mit der sie bestimmt jede Menge Reichtümer finden und Mama Tu ein richtig tolles Geschenk kaufen können! Sofort machen sich die drei auf den Weg – und stecken schon bald in einem großen Abenteuer.
(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)



Meinung:


Was passiert, wenn die Menschen 2084 die Erde verlassen und im Weltraum eine neue Bleibe suchen? Sie lassen massenhaft Schrott zurück und alles versinkt entweder in der Wüste oder im Dschungel. Doch das Wunder der Evolution schlägt erneut zu und bringt eine ganz neue Spezies zu Tage: Die Dino Wheelies, Dinosaurier auf Rädern.

Am Anfang des Buches werden einem kurz die Helden vom neuen Kontinenten Neo Pangea vorgestellt, so dass man sich diese sehr gut vorstellen kann und danach geht das bunte, freche Abenteuer auch schon los. Die drei Freunde Bo, Pukki und Tanka überlegen, was sie Mama Tu zum Geburtstag schenken könnten. Als ihnen dann eine tolle Idee kommt, ist das viel zu teuer. Konrad versucht immer seine Kunden über den Tisch zu ziehen und bieten den drei so eine Schatzkarte für all ihre Tatzentaler an. Ihre Idee ist, es, den Schatz zu finden und davon dann Mama Tus Geschenk zu kaufen. Und so beginnt das erste rasante und abwechslungsreiche Abenteuer der Dino Wheelies.

Die "Dino Wheelies" bestechen mit einem ganz tollen Mix aus Comic und Erstlesegeschichte. So Sind alle Seiten voll mit bunten Bilder mit Sprechblasen, diese werden jedoch immer wieder von kurzen Textabschnitten ergänzt. Dazu kommt, dass die ganze Geschichte in neun Kapitel unterteilt ist, was das Lesen noch einmal erleichtert. Und so ist diese Bücher ideal für Erstleser, die schon etwas mehr draufhaben. Ich bin mir aber sicher, dass auch noch ältere Jungs ihren Spass auf Neo Pangea haben werden, vor allem, weil es auch noch so ein tolles Zusatzangebot wie die App oder das Kritzelbuch gibt.

Im Anhang findet sich dann noch das Dino-Wheelie-Lexion mit anschaulicher Karten, Bilder, viel Wissenswertem und einem Leserätsel.




Fazit:


Die Dinosaurier sind zurück und sie haben nun Räder! Nur schon diese beiden Dinge werden Jungsherzen höher schlagen lassen. Dazu kommt der tolle Mix aus Erstlesebuch und Comic und die kostenlose Dino-Wheelies-App zur Buchreihe ist noch das Sahnehäubchen auf dem genialen Konzept von Matthias Weinert. So ist der Erfolg der Dino Wheelies besiegelt.


Buchtipp von Nicole Forrer



Infos Zur Reihe:



  1. Dino Wheelies. Die Schatzsuche
  2. Dino Wheelies. Das Grosse Rennen
  3. Dino Wheelies. Die Baumfresser





Zu den "Dino Wheelies" gibt es eine ganz tolle Homepage, auf der man viel mehr als 'nur' die Übersicht der Bücher finden kann: Wie alles begann, Steckbriefe der Dinos, Karte von Neo Pangea, die App, Spiele, das Active Book fürs Tablets und Smartphones und ganz viele Extras wie zum Beispiel Ausmalbilder oder Stundenplan. Also nichts wie hin:


Infos zum Buch:


Weinert, Matthias: "Dino Wheelies 01. Die Schatzsuche", FISCHER KJB (19. Februar 2015), 96 Seiten, 978-3737351911


empfohlenes Lesealter: ab 6 Jahren


Donnerstag, 26. März 2015

Welttag des Buches

Buch auf Reisen
Nimm mich mit!




Am 23. April ist wieder Welttag des Buches. Die Mediathek Steckborn startet ein grosses 'Aussetzen' von Büchern. An öffentlichen Orten in ganz Steckborn werden Bücher für Sie ausgelegt. Sie dürfen diese Bücher lesen und dann weitergeben. Es wäre schön, wenn sie dazu dann hier auf unserer Homepage einen Kommentar hinterlassen würden.

Sie können das Buch auch in die Mediathek an der Seestrasse 104 in Steckborn zurückbringen. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne während unseren Öffnungszeiten zur Verfügung.

Wir würden uns freuen, wenn unserer 'ausgesetzten' Bücher eine weite Reise hinter sich bringen würden und viele Lesefreudige unterhalten könnten.


Samstag, 28. Februar 2015

[Buchtipp] "Angelfall" von Susan Ee


Inhalt:


Wenn die Engel die Bösen sind
Die Engel sind auf die Erde gekommen, doch sie haben nicht Frieden und Freude, sondern Elend und Zerstörung mit sich gebracht: Weltweit liegen die Städte in Trümmern, und die Menschen trauen sich vor Angst kaum noch auf die Straße. Als eine Gruppe Engel die kleine Schwester von Penryn entführt, haben sie sich jedoch mit der Falschen angelegt. Die Siebzehnjährige zieht los zum Hauptquartier der Engel, um ihre Schwester zu befreien. Aber dafür braucht sie Hilfe – und die kommt ausgerechnet von Raffe, einem flügellosen Engel ...

(Bild- und Textquelle: Heyne)


Meinung:


Einstieg ins Buch:
Auch wenn es ironisch klingt: Seit den Angriffen sind die Sonnenuntergänge herrlich.
Sechs Wochen sind seit dem Angriff der Engel ins Land gezogen, bei dem die Welt total verwüstest und die Menschheit seither unterjocht wird. Gangs machen die Strassen unsicher und plündern nach und nach die Häuser. Penryn macht sich mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester Paige, die im Rollstuhl sitzt, auf, ihre Wohnung zu verlassen und sich auf die Suche nach einer sicheren Unterkunft zu machen, als sie auf eine Gruppe Engel stossen. Dabei wird Paige von einem der rachsüchtigen, geflügelten Wesen entführt.

Die Engel haben in diesem Buch nichts mit den sanftmütigen, Harfe spielenden Geschöpfen in weissen Roben zu tun. In "Angelfall" verkörpern sie das Böse, den leibhaftigen Horror. Sie haben Millionen von Menschen umgebracht und die Welt in Schutt und Asche gelegt.

Doch was mich wirklich davon überzeugt, dass uns die Apokalypse erreicht hat, ist das Knacken der Smartphones unter meinen Füssen. Nur das Ende der Welt würde unsere umweltbewussten Technikfreaks dazu bringen, ihr neustes Spielzeug einfach so auf die Strasse zu werfen.     (Seite 12)

Schnell realisiert Penryn, dass es nur eine Möglichkeit gibt, ihre Schwester zu retten, und zwar eine Teamarbeit mit dem Feind, in Form des Engels Raffe. So bilden die beiden eine Schicksalsgemeinschaft und machen sich auf den Weg nach San Francisco. Penryn ist sehr tough und alles andere als auf den Mund gefallen, Raffe ist arrogant und seine Sprüche triefen oft vor Sarkasmus. So sorgen heftige Wortgefechte für reichlich Schmunzelmomente beim Leser.

Die Geschichte wird komplett im Präsens aus der Sicht von Penryn erzählt. Sie ist eine wirklich ausserordentlich toughe, loyale Protagonistin und sie weiss sich mit Worten und Fäusten zu wehren. Um ihr Ziel, ihre Schwester zu befreien, zu erreichen, tut sie alles. Für einmal ist die Heldin nicht aus dem Nichts entsprungen sondern hat einleuchtende Hintergründe, auch wenn diese wirklich erschüttend sind.
An ihrer Seite finden wir den Engel Raffe, der alle gängigen Klischees sogar noch übertrifft: Er sieht noch besser aus, ist noch arroganter und selbstverliebter, er gibt sich unschlagbar und fühlt sich zu gut für diese Welt. Die Momente, in denen man einen kurzen Blick hinter seine Fassade werfen kann, sind wirklich selten gesät, doch diese reichen aus, um ihn sogleich ins Herz zu schliessen.

Susan Ee hat wahrlich sehr facettenreiche und spezielle Charaktere entworfen. Solch schräge Persönlichkeiten wie die Mutter von Penryn sind mir noch kaum untergekommen. Sie stösst einen Einkaufswagen mit leeren Flaschen und faulen Eiern durch die Gegend, fühlt sich von Dämonen verfolgt, verschwindet regelmässig spurlos und taucht an den scheinbar unmöglichsten Stellen plötzlich wieder auf. Dazu kommt, dass man einfach nicht weiss, woran man bei ihr ist und ich befürchte, dass sie total unterschätzt wird.

Sie ist wie eine verwundete Wildkatze. Niemand kann wirklich auf sie aufpassen, es sei denn , man sperrt sie in einen Käfig.         (Seite 212)

"Angelfall" ist nervenaufreibend spannend, vor allem aber auch äusserst brutal. Dessen muss man sich vor der Lektüre wirklich bewusst sein. Auch wenn man nicht zart besaitet ist, muss man Adrenalinschübe und Herzaussetzer in Kauf nehmen. Vor allem gegen das Ende häufen sich die Schockmomente und enden in einem gruseligen Horrorszenario.
Die Geschichte beinhaltet sowohl Elemente einer Dystopie, eines Endezeit-Romans, von Urban Fantasy und mindestens eine Szene könnte auch in einem Horrorbuch zu finden sein. Eine wirklich teuflische Mischung - dramatisch, brisant und mitreissend.

In diesem Moment, während ich den Atem anhalte, rollen die Möglichkeiten wie eine Roulettescheibe durch den Raum.         (Seite 69)

Der Schreibstil von Susan Ee hat mir ausserordentlich gut gefallen. Sie schafft den Spagat zwischen blumigen Beschreibungen und hochgradigen Schockmomenten perfekt. Mit ihren Beschreibungen baut sie eine enorm dichte und düstere Atmosphäre auf, lässt die Spannung immer weiter bis ins beinahe Unermessliche steigen und entwickelt einen so enormen Sog, dass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte.


Fazit:

Was ist das Geheimrezept von "Angelfall"?
Man nehme die besten Attribute aus den Genres Dystopie, Endzeit-Roman und Urban Fantasy, füge reichlich Schockmomente, Gruseleffekte, Sarkasmus und eine Prise Liebesgeschichte dazu und fertig ist "Angelfall". Eine perfekte Mischung, 1A Lesestoff und alles andere als 0815 .... definitiv lesen!


Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Susan Ee: "Angelfall", Heyne Verlag (26. August 2013), 400 Seiten, ISBN 978-3-453-26892-0

Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren


Mittwoch, 25. Februar 2015

[Event] Matinée mit Heidi Niederhäuser


Sonntag, 22. März 2015, 11.00 Uhr




Heidi Niederhäuser
"Heiter bis besinlich"

Geschichten und Gedichte von einstmals und heute über "s' aint und s' ander" zum Schmunzeln und Nachdenken erzählt und gelesen von und mit der Steckbornerin Heidi Niederhäuser.


                              10.30 Uhr     Türöffnung und Begrüssungsapéro
                              11.00 Uhr     Beginn der Veranstaltung
                                                Eintritt frei. Kollekte




Donnerstag, 19. Februar 2015

[Buchtipp] "Lillesang. Das Geheimnis der dunklen Nixe" von Nina Blazon


Inhalt:


Irgendetwas war in diesem Meer ...

Als Jo und ihre Familie das alte Haus an der dänischen Küste erben, erzählt die kauzige Nachbarin Bente die Geschichte von dem Gongur, der an Land kommt und Menschen ins Meer zieht. Anders als ihre Mutter, die das Wasser meidet, lässt Jo sich von der Alten nicht ins Bockshorn jagen. In der Nacht jedoch wird sie tatsächlich von einer Stimme an den Strand gelockt. Bente kann das schlafwandelnde Mädchen in letzter Minute retten. Was hat es mit dem Nixen-Wesen auf sich? Und warum versteckt Jos Mutter alte Fotos, auf denen Gesichter herausgekratzt sind? Jo ahnt, dass ein uraltes Geheimnis auf ihrer Familie lastet. Sie ahnt nicht, dass Bente den Schlüssel dafür in der Hand hält ...

(Bild- und Textquelle: cbt)



Meinung:


Einstieg ins Buch:
Du willst wohin?" Jos Mutter schrie nicht, aber ihre blauen Augen blitzten vor Empörung und auf ihrer Stirn braute sich das Gewitter zusammen, das gleich auf Jo niedergehen würde.

Mit "Lillesang" richtet sich Nina Blazon wieder einmal an ein etwas jüngeres Publikum, empfohlen wird das Buch ab 10 Jahren. Beim Lesen merkt man das auch, doch geschadet hat es meinem Lesegenuss überhaupt nicht, denn das Buch ist nicht nur optisch ein richtiges Highlight.
Wir begleiten die elfjährige Jo, die wahnsinnig gerne schwimmt und so gerne einmal ans Meer reisen würde. Doch genau damit gerät sie immer wieder mit ihrer Mutter aneinander, denn diese möchte sie am liebsten von allem, das nass ist, fernhalten. Als sie dann das Häuschen direkt an der dänischen Küste erbt, kommt sie nicht mehr drumherum und reist mit Mann und Tochter nach Ishøj, in der Nähe von Kopenhagen. Erst erwartet man eine typische Mädchen-Feriengeschichte, doch dann entdeckt Jo mit ihren neuen Freunden seltsame Dinge in Mettes Häuschen, eine sonderbare Frau taucht auf, Mama verhält sich komisch und in der Nacht geschehen geheimnisvolle und vor allem richtig gruselige Dinge.

"Das Meer ist ein Labyrinth magischer Spiegelungen. Es täuscht und verzerrt, du wirst alles darin sehen, was du erwartest." (Seite 283)

"Lillesang" ist eine Märchenadaption und obwohl diese gerade recht in Mode sind, hebt sie sich von den anderen ab. Hier verarbeitet die Autorin "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen und bietet dem Leser ein rasantes und gruseliges Abenteuer durch Kopenhagen und Umgebung. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wird die Spannung nämlich gekonnt angezogen und man hängt gebannt an den Seiten von "Lillesang".
Neben der kleine Meerjungfrau verwebt Nina Blazon auch noch die Sage der Gongur in ihre Geschichte und bringt so nicht nur junge Leser zum Gruseln. Und auch sonst wurde es mir als schon erwachsene Leserin nie langweilig, denn die Autorin erwischte mich mehr als einmal auf dem falschen Bein und weiss zu überraschen.


"Siehst du? Nichts ist nur böse oder nur gut. Und wie bei den Drachen und den Prinzessinnen weiss man nie, ob in der schlimmsten Kreatur nicht doch etwas Gutes steckt." (Seite 404)


Gant toll finde ich, wie Nina Blazon das Meer überall mit einbindet. Durch die Handlung, steht die See schon im Mittelpunkt, doch sie schafft es, diese auch durch Redewendungen oder andere Begriffe in die Sprache, in die Geschichte mit einzubinden und zaubert so auch in diesem Kinderbuch eine ganz tolle Atmosphäre.
In "Lillesang" werden einem jedoch nicht nur "Die kleine Meerjungfrau", Hans Christian Anderson und die Gongur näher gebracht. Die Autorin zeigt auch auf, wie wichtig Freundschaft und die Familie ist - und das auf eine sehr schöne Art, denn man soll immer auf sein Herz hören.


Fazit:

Einmal mehr beweist Nina Blazon ihre anscheinend unerschöpfliche Fantasie und entwirft eine eindrückliche Story rund um das Märchen "Die kleine Meerjungfrau" und andere 'meerige' Sagen.
"Lillesang" ist ein rasantes und gruseliges Abenteuer quer durch Kopenhagen und Umgebung und weiss Gross und Klein zu fesseln.

Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:


Blazon, Nina: Lillesang. Das geheimnis der dunklen Nixe, cbt (1. September 2014), 413 Seiten, 978-3570162873


empfohlenes Lesealter: ab 10 Jahren


Donnerstag, 22. Januar 2015

[Bilderbuchtipp] "Mein allererstes Bildermärchen. Dornröschen" von Barbara Korthues


Inhalt:


Erzähl mir was! Bildergeschichten zum Selbsterzählen
Gemeinsam in einem schönen Märchenbuch zu blättern, die Bilder zu betrachten und immer wieder und wieder die vertrauten Geschichten zu lesen, ist eines der schönsten Rituale zwischen Eltern und ihren Kindern.
Dieses Pappbilderbuch macht diese schöne Gewohnheit noch lebendiger: Denn hier wird jeder selbst zum Märchenerzähler. Zum ersten Mal werden die beliebtesten Märchen der Brüder Grimm als Bildergeschichte erzählt. Kinderleicht und kunterbunt, zum Angucken, Nacherzählen und Immer-wieder-Neuentdecken.

(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)


Meinung:


Märchen sind schon etwas Schönes!
Sobald meine Kinder ins Erzählalter kamen, habe ich mich aufs Märchen erzählen gefreut. Doch mit den klassischen Märchenbücher ist das nicht ganz so einfach. Da gibt es pro Märchen ein bis zwei Bilder und die kleinen Kinder haben da zu wenig zu sehen für den vielen Text und werden unruhig.


Fischer KJB hat bisher vier Märchen als Bildermärchen für Kinder ab 2 Jahren aufgemacht. So wird die Geschichte comicartig dargestellt. Manchmal finden sich mehrere, manchmal ein grosses Bild auf einer Seite. Diese sind schön bunt und liebevoll gestaltet. So lässt sich Dornröschen als Bildergeschichte erzählen und die Kinder können einem gut folgen, viele Dinge auf den Illustrationen entdecken und in einem weiteren Schritt das Märchen dann selber erzählen. 
Für diejenigen, die sich nicht mehr ganz an den Verlauf der Geschichte erinnern, findet sich hinten im Buch noch der ganze Text zum Nachlesen.


Mir gefällt die Idee dieser allerersten Bildermärchen ausserordentlich gut und das freie Erzählen und betrachten der wunderschönen Bilder macht Gross und Klein Spass. Dornröschen wird bestimmt nicht das einzige Buch aus dieser originellen Reihe bleiben.



Fazit:


"Mein allererstes Bildermärchen. Dornröschen" ist eine geglückte Mischung aus Comic und Märchen. So kann Dornröschen frei erzählt und dabei die tollen, bunten Bilder betrachtet werden. 
Eine grosse Kaufempfehlung für kleine Märchenliebhaber.

Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch: 


Barbara Korthues: "Mein allererstes Bildermärchen. Dornröschen", FISCHER KJB (24. April 2014), 
Pappbilderbuch 20 Seiten, ISBN: 978-3596856459

Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 24 Monaten



Dienstag, 20. Januar 2015

[Buchtipp] "Atemnot von Ilsa J. Bick


Inhalt:


Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht. Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft. Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten.

(Bild- und Textquelle: Egmont INK)



Meinung:


Einstieg ins Buch:
"Hör zu", sagte der Kommissar. Er starrt auf das junge Mädchen hinunter, das zusammengekrümmt auf der Trage liegt. Trotz eines halben Dutzends Decken schlottert die Arme immer noch so schlimm wie vor einer Stunde, als sie aus dem Wasser gezogen wurde.

Ilsa J. Bick wirft uns ohne Vorwarnung wortwörtlich ins kalte Wasser. "Atemnot" steigt direkt nach einem 'Unfall' ein. Als Leser weiss man nicht genau, was passiert ist, nur so viel, dass Jenna vor einer Stunde aus einem See gezogen wurde und nun von einem Polizisten aufgefordert wird, die ganze Geschichte, die Wahrheit zu erzählen. Er lässt ihr dafür ein Aufnahmegerät da.

Dadurch richtet sie ihre Geschichte an Bob, den Polizisten, was der Erzählweise etwas Spezielles aufdrückt. Jenna redet drauf los: direkt, schonungslos und manchmal etwas abgehakt in unbeendeten Sätzen. Das und auch die jugendliche Sprache ist ein Grund, dass diese Geschichte derart authentisch wirkt.

Wahrheit ist so ein interessantes Wort. Es kann so viel bedeuten. Es gibt die reine Wahrheit, die ganze Wahrheit, die halbe Wahrheit, und natürlich die Unwahrheit. Eigentlich ist die Unwahrheit meine Spezialität. (Seite 10)

Nach und nach erfährt man von Jennas schwieriger Familiensituation: dem Kontrollfreak als Vater, der Mutter, die zu oft zum Alkohol greift, dem Grandpad, der ihr schon als Kind zu nahe gekommen ist und vom Bruder, ihrem Halt, der nun im Irak stationiert ist. Doch sie trägt nicht nur seelische Narben. Als Achtjährige wurde sie aus einem brennenden Haus gerettet und so ist ein Teil ihrer Haut vernarbt. Und um bei all dem sich selber noch zu spüren, Druck abbauen zu können, hat sie begonnen, sich zu ritzen, warum sie auch in psychologischer Behandlung ist. 

"Ich glaube, ich bin schon die ganze Zeit am Ertrinken, aber so leise, dass ich es selbst nicht gemerkt habe."

Dann steht ein Schulwechsel an, was für Jenna als Einzelgängerin und mit ihrer Geschichte, sehr schwierig ist. Anschluss findet sie dann nicht bei Mitmenschen sondern bei ihrem Chemielehrer und Lauftrainer Mitch Anderson. Er nimmt sich gerne Schülern mit Schwierigkeiten an und bei Jenna ist er mit viel mehr Engagement und Herz bei der Sache als er eigentlich müsste, eigentlich sollte .....

Ilsa J. Bick baut eine enorm dichte und beklemmende Atmosphäre auf, die einen atemlos durch die Geschichte hasten lässt, denn man möchte endlich die ganze Wahrheit erfahren. Mit einigen ungeahnten Wendungen führt sie uns gekonnt aufs Glatteis und bringt auch unsere Moralansichten stellenweise ins Straucheln. Denn die Autorin wagt sich mit "Atemnot" auf einen schmalen Grat, meistert das Tabuthema jedoch wirklich grossartig. Sie zeichnet nicht nur schwarz-weiss sondern zeigt viele Nuancen von Gut und Böse auf, so dass man als Leser selber nicht mehr genau weiss, was richtig und falsch ist.
Was sie uns hier auftischt ist weder Fastfood noch leichte Kost. Ilsa J. Bick beschönigt nicht, sondern konfrontiert uns mit einer brutalen Realität, die nichts fürs leichte Gemüt ist. "Atemnot" ist ein eindrückliches Jugenddrama fern ab von seichtem 0815-Lesefutter.

"Hör mir gut zu, Jenna. Was passiert ist, spielt keine Rolle. Es ist vorbei. Ich muss das nicht wissen. Es zählt nur das Hier und Jetzt, verstehst du? Manchmal ist es besser. die Vergangenheit loszulassen, Jenna. Wer ständig in der Vergangenheit rumstochert, vergisst darüber, nach vorn zu schauen." (Seite 151)

Fazit: 

Ilsa J. Bick hat mit "Atemnot" ein ausserordentlich eindringliches und beklemmendes Drama zu Papier gebracht, das einen die Seiten mit angehaltenem Atem umblättern lässt und auch nach dem Ende noch lange nachhallt.

Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:


Ilsa J. Bick: "Atemnot", Egmont INK (4. September 2014), 352 Seiten, 978-3863960643

empfohlenes Lesealter: 14 - 17 Jahren