Freitag, 30. Dezember 2016

Lesung von Kurzgeschichten


Dienstag, 17. Januar 2017 um 19.30 Uhr



Montag, 12. Dezember 2016

Geschenkidee:




Gutscheine können direkt im haus für aug und ohr an der Seestrasse 104 erworben werden.


Donnerstag, 24. November 2016

Ein kurzer Rückblick auf die Matinée mit Louise Jochims


Die Konstanzer Journalistin Louise Jochims stellte Leben und Werk von Mascha Kaléko, einer eigenwilligen Einzelerscheinung in der deutschen Literatur, vor.

 



Donnerstag, 17. November 2016

Buchtipp: "Die Nachtigall" von Kristin Hannah

Inhalt:



Zwei Schwestern. Die eine kämpft für die Freiheit. Die andere für die Liebe.
Der Weltbestseller – die Nr. 1 aus den USA.
Zwei Schwestern im von den Deutschen besetzten Frankreich: Während Vianne ums Überleben ihrer Familie kämpft, schließt sich die jüngere Isabelle der Résistance an und sucht die Freiheit auf dem Pfad der Nachtigall, einem geheimen Fluchtweg über die Pyrenäen. Doch wie weit darf man gehen, um zu überleben? Und wie kann man die schützen, die man liebt? 
In diesem epischen, kraftvollen und zutiefst berührenden Roman erzählt Kristin Hannah die Geschichte zweier Frauen, die ihr Schicksal auf ganz eigene Weise meistern.
In den USA begeisterte „Die Nachtigall“ Millionen von Lesern und steht seit über einem Jahr auf der Bestsellerliste.

(Bild- und Textquelle: Aufbau Verlag)





Meinung:


Einstieg ins Buch:
Wenn ich in meinem langen Leben eines gelernt habe, dann ist es Folgendes: In der Liebe finden wir heraus, wer wir sein wollen; im Krieg finden wir heraus, wer wir sind.

Dieser faszinierende Roman erzählt von dem in zwei Zonen geteilten Frankreich im 2. Weltkrieg, aus der Sicht von zwei Schwestern, Vianne und Isabelle. 

Vianne, verheiratet mit Antoine, hat eine Tochter Sophie von ihrem geliebten Ehemann. Als er 1939 in den Krieg eingezogen wird, verändert sich ihr Leben radikal und fordert von ihr mehr als Mut um das Überleben ihrer Familie zu sichern. 

Isabelle rebelliert, seit dem Tod ihrer Mutter, wo sie kann und bringt damit alle Menschen in ihrer Nähe in Gefahr. Als Hauptmann Beck bei Vianne einquartiert wird verschlechtert sich die Beziehung zwischen den beiden Schwestern. Sie verteilt heimlich Flugblätter für die Rèsistance-Bewegung, die sich gegen den Feind, die Deutschen, verzweifelt wehrt. Auf ihren Verteil-Touren findet sie einen britischen Piloten, der abgeschossen wurde und ein Versteck sucht. Isabelle bringt ihn zu Lèvy und Anouk, die der Rèsistance angehören. Sie wissen, dass er nach Hause gebracht werden muss, sonst wird er von der SS erschossen. Gemeinsam planen sie eine Fluchtroute, die ihn und andere Piloten durch das besetzte Land über die Pyrenäen durch die Grenze nach Spanien führen soll. Isabelle führt die Piloten durch den gefährlichen und beschwerlichen Fluchtweg und schafft es tatsächlich, mit Hilfe von Freunden ihrer Eltern, die Piloten vor der Nase der Deutschen nach Spanien zu bringen. 

Als Isabelle sich mit einem abgestürzten Piloten, einem Amerikaner, im Schuppen hinter dem Haus von Vianne versteckt und Herr Beck das Versteck ausfindig macht, eskaliert die Situation. Um ihre Schwester vor dem sicheren Tod zu retten, erschlägt Vianne den Hauptmann mit einer Schaufel und Isabelle erschiesst den Deutschen. Freunde der Rèsistance-Bewegung lassen den jungen Hauptmann verschwinden. 

Vianne übersteht das Verhör der SS und es quartiert sich Hauptsturmführer Richter bei ihr ein. Er nützt seine Macht schamlos aus und zwingt sie unter anderem mit ihm das Bett zu teilen. Gedemütigt muss sie miterleben wie ihre beste Schulfreundin Rachel, Jüdin, von der französischen Polizei in ein Arbeitslager deportiert wird. Den vierjähriger Sohn Ari nimmt Vianne zu sich und muss ihm nun einen neuen Namen, eine neue Identität geben. Mit Hilfe der Freunde von Isabelle beschafft sie ihm einen neuen Ausweis. So heisst er ab sofort Daniel und Vianne ist seine neue Mama. 

Weitere hilflose Jüdinnen bringen ihre Kinder, die sie alleine zurück lassen sollen, zu Vianne. Sie versteckt die jüdischen Kinder in einem Kinderheim, die dann dort eine neue Identität als Franzosen erhalten und das wenig essen teilen, das noch vorhanden ist. 

Die Nazis fahnden weiter nach "Der Nachtigall" Isabelle. Lange ohne Erfolg. Vielen jungen Piloten kann sie so die Heimkehr ermöglichen. Doch ein Spion verrät die Rèsistance und so verhaften sie alle, auch Isabelle. Sie wird von der SS verhört, geschlagen und misshandelt. Isabelle wird in ein KZ abgeschoben und erlebt das Grauen und die brutale Realität in diesem Frauen-Lager. 

Als die Amerikaner das gebeutelte Land befreien, ist Vianne bereits schwanger von Richter. Antoine ist aus dem Arbeitslager geflohen und kehrt zurück zu seiner Frau. Auch Isbelle wird aus dem KZ befreit, stirbt dann aber an Typhus und Lungenentzündung in den Armen ihres Geliebten Gaeton. 

Diese Geschichte hat mich zu tiefst bewegt und aufgewühlt. Ich habe schon einiges zu diesem Thema gelesen, doch hier trifft die klare und einfache Schreibweise der Autorin, ohne Wertung und doch mit so viel Tiefgang jeden Leser. Das Buch ist ein Lesegenuss, hat mich immer wieder zum innehalten bewegt, obwohl es aus einem düsteres Kapitel unserer Welt-Geschichte erzählt. 

Ich denke  an alle Frauen, die im 2. Weltkrieg ihre Würde verloren haben, aber nie ihren Mut und danach einfach weiter gearbeitet, geheilt und geliebt haben. Sie haben aus meiner Sicht die Orden verdient, die sie wohl nie erhalten haben.


Buchtipp von Prisca Schweizer




Infos zum Buch:


Kristin Hannah: "Die Nachtigall", Rütten & Loening (11. September 2016), 608 Seiten, ISBN 978-3352008856

Mittwoch, 2. November 2016

[Event] Matinée mit Louise Jochims


Sonntag, 20. November 2016, 11.00 Uhr









Montag, 24. Oktober 2016

Büecher-Chischte




Wir freuen uns auf viele ZuhörerInnen!

Donnerstag, 15. September 2016

[Buchtipp] "Mein Herz wird dich finden" von Jessi Kirby


Inhalt:


400 Tage ist es her. 
Vor 400 Tagen ist Mias große Liebe bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Vor 400 Tagen hat Noah eine zweite Lebenschance bekommen. 
Als sie einander begegnen, spüren sie beide sofort, dass sie zusammen gehören. 
Doch nur Mia weiß, dass Noah ihr niemals begegnen wollte. Dass sie gegen seinen ausdrücklichen Willen gehandelt hat, als sie sich auf die Suche nach ihm gemacht hat. Dass Noah niemals wissen wollte, wer vor 400 Tagen ums Leben gekommen ist. Weil es irgendwie nicht richtig ist, dass er weiterleben darf – nur weil jemand anderes gestorben ist.
Mia muss Noah erzählen, wer sie ist. Aber was bedroht ihre Liebe mehr? Eine Lüge – oder die Wahrheit?

(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)



Meinung:

Einstieg ins Buch:                                                                                                        Woher ich wusste, dass es um ihn ging, als ich kurz vor der Morgendämmerung von den Sirenen geweckt wurde - ich weiss es nicht.

"Mein Herz wird dich finden" bringt ein neues Thema in die Jugendbuchabteilung: Organspende.
Haben Organe Erinnerungen? Was passiert, wenn das Spenderherz der grossen Liebe ein anderer Junge bekommt und man diesem dann begegnet?
Und kann die Wahrheit schlimmer sein als eine Lüge?

Wir lernen Mia genau 400 Tage nach dem tödlichen Unfall ihres Freundes Jacob kennen. Die Trauer bestimmt noch immer ihr Leben und sie versucht, an Jacob festzuhalten. Da er Organspender war, hat sie versucht, mit den Menschen, denen ihr Freund das Leben gerettet hat, Kontakt aufzunehmen. Niere, Lunge, Leber, alle haben sich gemeldet, ausser das Herz - und dabei ist das doch das wichtigste Organ. Da es ihr keine Ruhe lässt, macht sie sich auf, den Menschen zu finden, in dessen Brust jetzt Jacobs Herz schlägt. "Nur schauen, wer er ist", denkt sie .... doch dann trifft sie Noah.

Mia ist einem sofort sympathisch, denn sie wird im Buch über ihre Gefühle definiert. Über ihr Äusseres erfährt man kaum etwas, aber das ist auch zweitrangig. Ihr Leben ist getränkt von Trauer, sie hat sich völlig zurückgezogen und klammert sich an die Hoffnung, im 'Herz-Empfänger' vielleicht doch noch einen Funken ihrer ersten grossen Liebe zu finden.

Eine sanfte Brise weht über meine Haut, es duftet nach Jasmin und etwas anderem, Zartem. Nach Hoffnung vielleicht.     (Seite 83)

Noah ist einfach ein herzensguter Mensch, den wohl jeder sofort in sein Herz schliesst. Von ihm erfahren wir vor allem die Äusserlichkeiten, denn er möchte seine Gefühle nicht offenbaren. Nach seiner schweren Krankheit und der Herzoperation, den vielen Entbehrungen und Ängsten will er endlich wieder ein normales Leben führen, alles machen, was die anderen auch können. Da kommt Mia gerade recht, die von seiner Vergangenheit nichts weiss .....

Und Mia weiss, dass sie Noah unbedingt sagen muss, wer sie ist und warum sie ihn per Zufall getroffen hat. Doch da ist die Angst, Noah zu verlieren, denn bei ihm fühlt sie sich wieder ganz. Kann die Wahrheit schlimmer sein als eine Lüge?

Doch seit Jacob gestorben ist, schleichen alle nur auf Zehenspitzen um mich herum, bedienen mich von vorne bis hinten und verhalten sich, als wäre ich aus Glas. Dabei müssen sie sich keine Sorgen wegen meiner Zerbrechlichkeit machen. Ich bin bereits in tausend winzige Stücke geborsten - unsichtbare Scherben, die man beim Aufwischen übersieht und die sich aber irgendwann schmerzhaft bemerkbar machen, wenn man es am wenigsten erwartet.         (Seite 151)

"Mein Herz wird dich finden" beginnt ganz ruhig und wird dann immer eindringlicher. Die Emotionen entwickeln sich, die Lage spitzt sich zu und als Leser bangt man mit Mia mit. Kriegt sie noch rechtzeitig die Kurve und erzählt Noah die Wahrheit oder ist es schon zu spät?

Das Herz steht in diesem Buch wirklich im Mittelpunkt des Geschehens. Das realisiert man schon, wenn man das wunderschöne Cover betrachtet. Um dies auch in der Geschichte noch zu unterstreichen, hat Jessi Kirby als Einstieg in jedes Kapitel einen Infotext zum menschlichen Herzen oder zur Organspende, Organtransplantation angefügt. Die Kombination aus Lovestory und Hintergrundwissen macht "Mein Herz wird dich finden" zu etwas ganz Besonderem und zu einem Herzensbuch von mir.

Ich habe mich ewig nicht mehr so gut gefühlt wie hier draussen, und ich wünschte, ich könnte dieses Gefühl in Flaschen abfüllen.         (Seite 118)

Fazit:


warmherzig, eindringlich, wunderschön
"Mein Herz wird dich finden" hat mein Herz im Sturm erobert. Mia und Noah, zwei überaus sympathische Charaktere, die sich kennenlernen, Gefühle für einander entdecken und sich immer mehr in einem Netz aus Lügen und Verschweigen verstricken, haben mir ein Lesehighlight beschert.
So kann ich euch die Geschichte von Jessi Kirby nur ans Herz legen ....

Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:


Jessi Kirby: "Mein Herz wird dich finden", FISCHER Sauerländer (25. Februar 2016), 3689 Seiten, ISBN 978-3737353526
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren




Dienstag, 19. Juli 2016

[Kurs] Kurzgeschichten schreiben


Kurz - prägnant - pointiert

Selbst eine Kurzgeschichte schreiben? An einem Kurs Tipps und Kniffs lernen?


Im Kurs «Kurz - prägnant - pointiert» erfahren Sie, wie Sie eine Geschichte beginnen, die Spannung aufbauen und den «roten Faden» zu Ende spinnen.
Sie lernen, wie Sie Personen charakterisieren, gute Dialoge schreiben und die Bedeutung des Schauplatzes in der Geschichte.


Inhalt des Kurses

  • Die moderne Kurzgeschichte mit Pointe
  • Den eigenen Schreibstil finden
  • Aus einer Idee entsteht eine Geschichte
  • Der Schauplatz passt zum Erzählten
  • Personen charakterisieren und ihnen Leben einhauchen
  • Gute Dialoge schreiben
  • Funktion der Rückblende
  • Eine Geschichte beenden


Schon während des Kurses beginnen Sie Ihre eigene Geschichte zu gestalten und zu schreiben. Mit kleinen Übungen können Sie theoretisch Gelerntes umsetzen. Anhand von Kreativitätsübungen und Beispielen erfahren Sie, wie Sie den Anfang schaffen, Schreibblockaden lösen und aus alltäglichen Situationen Geschichten entwickeln können.





Kursleitung:     Hugo Berger, Frauenfeld
Kursdaten:     6 Montage, 24. Oktober bis 28. November 2016, 18.30 - 20.30 Uhr
Kursort:     Mediathek Steckborn, Seestrasse 104, Steckborn
Kurskosten:     210 Franken für Mitglieder resp. 240 Franken für Nicht-Mitglieder
Anmeldeformular:     *klick*



Organisiert vom Verein Mediaborn in Zusammenarbeit mit Bote von Untersee und Rhein

Donnerstag, 12. Mai 2016

[Buchtipp] "Lullemu, wer bist DU?"




Inhalt:


Lullemu hat ganz viele Spielsachen. Nur einen Freund hat er nicht. Also macht er sich auf die Suche und stellt fest, dass Freundefinden gar nicht so leicht ist.

(Bild- & Textquelle: Coppenrath)





Meinung:


Ich habe mich verliebt . . . in das Cover, alle Bilder, die Geschichte und in Lullemu . . .

Lullemu hat zwar sehr viele Spielsachen, er merkt jedoch, dass ihm ein Freund fehlt. Und so macht er sich auf die Suche. Doch alle Tiere, die er trifft, haben Ansprüche an einen neuen Freund. Sie wollen, dass der kleine Hund so ist wie sie. Lullemu gibt sein Bestes, um den Anforderungen gerecht zu werden, denn er möchte doch so gerne einen Freund haben. Doch leider bringt sein grosser Einsatz nichts und er lässt schon ganz schön den Kopf hängen, als er Mullewu trifft ...

Das Buch besticht mit ganz wenig Text, aber vor allem auch mit seinen liebevollen, aber auch witzigen Bildern. Lullemu hat sich ins Herz meiner Tochter - und auch in meines - geschlichen und wird regelemässig angeschaut und vorgelesen.

Eine wunderschöne Geschichte um wichtige Themen: Freunde suchen, sich für andere verbiegen, abgelehnt werden, sich selber sein und Freunde finden.


Fazit:


"Lullemu, wer bist DU" ist eines meiner Lieblingsbilderbücher!
Leiht es bei uns aus! Kauft es! Lest es (vor)! Verschenkt es!
Und lernt vor allem die prächtigsten, wolligsten, tollsten, stärksten, feinsten und allerbesten Hundefreunde auf der ganzen Welt kennen!


Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:


Kerstin Schoene & Nina Gunetsreiner: "Lullemu, wer bist DU?", Coppenrath (Juni 2012), 38 Seiten, ISBN 978-3649612476

Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 3 Jahren




Donnerstag, 28. April 2016

[Buchtipp] "Zorn und Morgenröte" von Renée Ahdieh




Inhalt:


Jeden Tag erwählt Chalid, der grausame Herrscher von Chorasan, ein Mädchen. Jeden Abend nimmt er sie zur Frau. Jeden Morgen lässt er sie hinrichten. Bis Shahrzad auftaucht, die eine, die um jeden Preis überleben will. Sie stehen auf verschiedenen Seiten und könnten unterschiedlicher nicht sein ... Und doch werden sie magisch voneinander angezogen ...
Eine märchenhafte Geschichte über wahrhaft große Gefühle.

(Bild- und Textquelle: Bastei Lübbe)



Meinung:


Einstieg ins Buch:
Niemand sehnte den Sonnenaufgang herbei.

Nur schon die Optik lockt bei "Zorn und Morgenröte" und auch der Genremix klingt verlockend. Märchenadaptionen sind zwar seit einiger Zeit sehr beliebt, aber bisher wurden dafür überwiegend klassische Märchen als Grundlage genommen. Renée Ahdiehs Werk ist jedoch an "Scheherazade" angelehnt. Der Kalif von Chorasan nimmt jeden Abend ein neues Mädchen zur Braut, lässt es dann aber bei Sonnenaufgang hinrichten. Shahrzad hat so ihre beste Freundin verloren und will sich unbedingt rächen. Aus diesem Grund meldet sie sich freiwillig. Es scheint, dass sie damit ihre Hinrichtung selber unterschreibt, doch sie hat nur ein Ziel: unbedingt den Sonnenaufgang zu überleben. 1001 Nacht im Young Adult Bereich verspricht frischen Wind und eine reizvolle Mischung.

Doch ist hier alles so schwarz und weiss wie zu Beginn angenommen? Ist Chalid Ibn al-Rashid wirklich durch und durch böse? Schon der Prolog lässt durchblicken, dass da doch noch etwas mehr dahinter steckt. Doch als Leser muss man sich ganz schön gedulden, bis man mehr erfährt, denn die 16-jährige Shahrzad kann den Kalifen zwar faszinieren, doch schafft sie es nicht, seine Fassade aufzubrechen.

"Es wird gehen, wenn wir bei unseren Überzeugungen bleiben und sie Wirklichkeit werden lassen. Unsere Hoffnung wird unser Zunder sein, meine Rechtschaffenheit unser Funke."       (Reza, Seite 123)

Das Setting der Wüstenlandschaft und dem Marmorpalast entführt einen sofort in die arabische Märchenwelt und die für uns exotischen Namen und Begriffe unterstützen das noch. So konnte mich Renée Ahdieh von Anfang an fesseln, denn die Geschichte, die sie erzählt, ist atemberaubend und schockierend, so unvergleichlich und faszinierend.

Die Atmosphäre macht ganz bestimmt viel aus, doch auch die Handlung weiss zu überzeugen. Der Leser bekommt wirklich viel geboten: Geheimnisse, politische Unruhen, Intrigen, Spannung und vor allem die ganze Bandbreite an Gefühlen.
Zwar ist die Lovestory absehbar, doch mit der schlagfertig-aufbrausenden Shahrzad und dem pessimistisch-herrschsüchtigen Chalid prallen zwei sture Charaktere aufeinander, die nicht so schnell aufgeben. Und so entwickelt sich schnell eine prickelnde Spannung zwischen den beiden. Wir erleben, wie Hass in Liebe umschlägt und auch wenn ich sonst kitschigen Liebesgeschichten eher abgeneigt bin, passen hier die zum Teil etwas überspitzen Szenen, denn schliesslich sind wir in einem orientalischen Märchen.

"Manche Dinge gibt es nur einen kurzen Augenblick lang in unserem Leben. Dann müssen wir sie loslassen, damit sie fortgehen und einen anderen Himmel erleuchten können."     (Omar, Seite 299)

Renée Ahdieh jongliert gekonnt mit verschiedenen Handlungssträngen und einer Geschichte in der Geschichte. Zudem konnte sie mich auch mit ihrem wunderbaren Schreibstil überzeugen. Sie schreibt bildgewaltig und versprüht einen orientalischen Charme, dem ich mich einfach nicht entziehen konnte.

Zum Schluss wartet "Zorn und Morgenröte" mit einem derart fiesen Cliffhanger auf, dass man entgeistert da sitzt und es nicht fassen kann, dass es hier zu Ende sein soll. Hoffentlich müssen wir nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten.


Fazit:

"Zorn und Morgenröte" ist ein Genre-Mix Deluxe. 1001 Nacht trifft auf Fantasy und bringt frischen Wind in die Buchwelt. Tiefer Hass schlägt in knisternde Liebe um und alles ist in ein atemberaubendes Setting gebettet. Ein märchenhaftes Buch, das man sich nicht entgehen assen sollte.



Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:


Renée Ahdieh: "Zorn und Morgenröte", Bastei Lübbe (one by Lübbe) (12. Februar 2015), 400 Seiten, 978-3846600207
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 16 Jahren


Mittwoch, 27. April 2016

Welttag des Buches 2016




Am 23. April 2016 war es wieder soweit: Schweizweit feierten Bibliotheken, Schulen, Verlage, Buchhandlungen und Lesebegeisterte am UNESCO-Welttag des Buches ein grosses Lesefest.


Auch die Mediathek in Steckborn war mit von der Partie. Zu den gewohnten Öffnungszeiten boten wir einen grossen Fundus der ausgeschiedenen Medien an.

Trotz des schlechten Wetters, fanden doch etliche den Weg an die Seestrasse, denn eigentlich war doch genau das der perfekte Zeitpunkt, um sich für ein nasses Wochenende mit neuem Lesestoff einzudecken.






Wir haben uns über jeden Besuch gefreut und bedanken uns auch für die Spenden.
Ihr Mediatheksteam



Dienstag, 19. April 2016

Welttag des Buches 2016


Samstag, 23. April 2016, 10:00 - 12:00

WIR FEIERN DAS LESEN  -  FEIERN SIE MIT!

Am 23. April 2016 ist es wieder soweit: Schweizweit feiern Bibliotheken, Schulen, Verlage, Buchhandlungen und Lesebegeisterte am UNESCO-Welttag des Buches ein grosses Lesefest.

Die Mediathek in Steckborn feiert mit und hat  während den gewohnten Öffnungszeiten einen grossen Fundus der ausgeschiedenen Medien vor und in der Mediathek platziert. Dort können Sie sich bedienen und auswählen.

Kommen Sie zu uns und ergattern Sie Ihr nächstes Buch.


das Team der Mediathek freut sich auf Ihren Besuch und berät Sie gerne.

Freitag, 8. April 2016

[Buchtipp] "Noch mal!" von Emily Gravett

Inhalt:


Wer kennt das nicht: »Noch mal, bitte noch mal lesen!« Den Eltern fallen die Augen zu, aber die liebste Gutenachtgeschichte soll immer und immer wieder vorgelesen werden!
Auch der kleine Drache ist noch hellwach und drängelt. Seine Mutter versucht, die Geschichte abzukürzen, und die Helden der Geschichte haben auch schon längst keine Lust mehr, immer wieder vorgelesen zu werden. Ärgerlich spuckt der kleine Drache Feuer, die Geschichte wird langsam zu heiß. Und sie geht sogar in Flammen auf! Alle flüchten durch das Brandloch. Na dann: Gute Nacht!


(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)



Meinung:


Mit "Noch mal!" deckt die Emily Gravett gleich zwei wichitge Kinderthemen ab: Drachen und die obligate Gutenachtgeschichte. Als Mutter muss man schnell lernen, dass Kinder ihre Lieblingsgeschichten immer wieder hören wollen, am liebsten mehrfach hintereinander. Und so ist das auch bei den Drachen. Mama ist zwar schon müde, doch die gewünschte Gutenachtgeschiche wird selbstverständlich vorgelesen. Doch gleich nach dem Ende bettelt das Drachenkind: "Noch mal?", und so beginnt Mama Drache von vorne. Doch jedes Mal wird sie müder, kürzt die Geschichte mhr ab und passt sie den gegebenen Umständen an bis sie schlussendlich einschläft. Nach jedem Mal erzählen wird der kleine Drache wütender bis er schlussendlich rot vor Zorn "NOCHMAL!" brüllt und sich nicht mehr unter Kontrolle hat. 

"Noch mal!" kommt mit sehr wenig Text aus. Es besteht zum einen Teil aus der sich verändernden Gutenachtgeschichte und zum anderen aus dem Satz "Noch mal!", dessen Schrift immer grösser wird, je verärgerter der kleine Drache ist. 

Als ich die Gutenachtgeschichte des kleinen Drachen das erste Mal gelesen habe, musste ich etwas stutzen .... aber schliesslich ist es eine Drachengeschichte und da ist es wohl so, dass die Königstochter zu Brei verquirlt und zu Pfannkuchen gebraten wird. Meine Kinder hat das auf jeden Fall überhaupt nicht gestört, denn es ist ja ein Märchen, einfach für einmal von der anderen Seite gesehen.

Die Illustrationen sind richtig schön bunt, so dass sie die Kinder gleich ansprechen. Emily Gravett hat auch die Mimik der beiden Drachen toll hinbekommen, so dass man an ihren Geischtern gleich die aktuelle Gemütslage ablesen kann. Im Hintegrund ist dann jeweils die Buchseite abgebildet, so dass man die Veränderung der Geschichte auch bildlich mitverfolgen kann.

Das Brandloch am Ende des Buches ist natürlich das Highlight und nach der Geschiche muss immer durchgegriffen oder durchgeguckt werden. Und danach? Danach heisst es: "Noch mal!".


Fazit:


"Noch mal!" ist ein richtig tolles und vor allem wieder einmal ganz anderes Bilderbuch, das sich bei uns seinen Stammplatz als Gutenachtgeschichte ergattert hat. Vor allem mein Sohn ist völlig fasziniert und meint nach jedem Durchgang: "Noch mal!"



Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:


Gravett, Emily: "Noch mal!", FISCHER Sauerländer (12. Februar 2015), 32 Seiten, 978-3737351737Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 4 Jahren


Montag, 21. März 2016

14. Generalversammlung des Verein Mediaborn



Am Dienstag, 23. Februar 2016 eröffnet die Präsidentin Brigitte Wenger die 14. Generalversammlung des Verein Mediaborn. Vorgängig gab es im Bote vom Untersee und Rhein und in der Thurgauer Zeitung keine guten Nachrichten zu lesen und so waren 28 Mitglieder und Vertreter der Stadt und Nachbargemeinden anwesend. 




Nach dem Jahresbericht der Päsidentin, liest die Bibliotheksleiterin Susanne Heeb ihren Jahresbericht und eine amüsante Geschichte. Beide werden von der Versammlung mit Applaus genehmigt 




Silvia Janett präsentiert die Jahresrechnung 2015, welche mit einem Verlust abschliesst. Einzelne Positionen werden detailliert erklärt. 
Am 17. Februar 2016 haben die Revisoren Jacqueline Jäckle und Bernhard Hensch im Beisein von Silvia Janett die Erfolgsrechnung und Bilanz geprüft und mit den Belegen verglichen. Beide empfehlen den Generalversammlungs-Teilnehmern die Rechnung zur Abnahme und danken Silvia Janett für ihre Arbeit. Von den Versammlungsteilnehmern werden keine Fragen zum Traktandum Finanzen gestellt. Die Rechnung wird einstimmig genehmigt.




Das Budget 2016, welches von einem weiteren Verlust ausgeht, wird vorgestellt. Brigitte Wenger verweist auf die Zeitungsberichte im Bote vom Untersee und der Thurgauer Zeitung. Auf diese Berichte hin kontaktierten Herr Rüegge von der Primarschule und Frau Ruppen von der Oberstufe Brigitte Wenger. Die Oberstufe hat einen einmaligen Beitrag von CHF 5‘000.- zugesprochen und eine weitere enge Zusammenarbeit signalisiert. Die Oberstufenschulbehörde wird weiter über einen jährlichen Beitrag nachdenken.

Jörg Ferkel als Vertreter des Stadtrates gibt kund, dass über einen Leistungsauftrag der Bibliothek mit der Stadt verhandelt werden könnte.

Eine Diskussion wird eröffnet, wo grössere Einnahmen generiert werden können. Es wird darüber gesprochen, ob Benutzerbeiträge erhöht werden könnten oder zusätzliche Einnahmen im Bereich E-Medien möglich wären. Jemand schlägt vor, die Räumlichkeiten für Veranstaltungen zu vermieten. Die verschiedenen Anregungen werden vom Vorstand aufgenommen. 
Das Budget 2016 wird einstimmig genehmigt.


der Vorstand: Helgard Christen (neu), Jasmin Zampieri, Cornelia Bein, Brigitte Wenger, Silvia Janett

Ausserordentliche Wahlen: Ersatz für Yvonne Eigenmann und Jaqueline Jäckle
Brigitta Hösli stellt sich zur Wahl als Rechnungsprüferin und wird mit Applaus einstimmig gewählt. Helgard Christen stellt sich zur Wahl als neues Vorstandsmitglied und wird mit Applaus gewählt. Somit ist der Vorstand wieder komplett.

Der Vorstand dankt Christina Capaul für ihre 5-jährige und Priska Schweizer für ihre 10-jährige Mitarbeit herzlich.

Als Überraschungsgast hatte Petra Sommer, die Präsidentin des Pedro Lenz Fanclubs ihren Auftritt. Cornelia Bein unterhielt die Anwesenden köstlich und bescherte der 14. Generalversammlung so einen perfekten Abschluss.




Mittwoch, 24. Februar 2016

Jahresbericht 2015 der Bibliotheksleitung zu Handen der 14. GV


Ein alter Araber... die Geschichte ist..

Ungewöhnlich oder kreativ oder einfach nur amüsant, vielleicht auch nachdenklich..
Mir gefiel sie auf Anhieb und ich finde, dass sie durchaus in unsere Situation passt.
Man wird sehen wie das Jahr weiter geht und wie Lösungen gefunden werden. 
Dennoch wollte ich eigentlich etwas über 2015 erzählen.

Der Betriebsablauf in der Mediathek war ruhig und geordnet. Im Frühjahr wurden die neuen Medien eingekauft, ausgerüstet und katalogisiert. Im Mai konnten wir zusätzlich rund 70 neue Hörbücher aus der Brockenstube übernehmen die uns sehr bereicherten. 

Das Problem war unser altes Hörbuchregal, welches noch aus dem Möbelbestand des ehemaligen Schuhladens stammte. Wir konnten unsere Hörbücher noch nie gut anbieten und mit den neuen 70 Geschenkten, hatten wir auch keinen Platz mehr im alten Regal.

Nach den Sommerferien wurde ein neues Hörbuchregal in Betrieb genommen. Dieses ist jetzt funktional und platzsparend und wird von unseren Benutzern sehr geschätzt.

Die Kosten des neuen Regals wurden teilweise aus Spenden durch einen Bücherflohmarkt im August getragen.

Durch den Ausstieg aus dem Abonnement mit der bibliomedia mussten wir das ganze Jahr über bei den Sachbüchern aussortieren und diese nach Solothurn zurück versenden. Unser Bestand der Sachbücher ist mittlerweile selbsttragend, so dass die Gebühr für ein Abonnement gespart und lieber wieder in eigene Bücher umgesetzt werden kann.
Dieses haben wir im Juni gemacht und einen Sondereinkauf mit Sachbüchern abgedeckt.
All dies immer Budgetkonform und im Rahmen der finanziellen Vorgaben.

Von September bis Mitte November kamen rund 120 Schüler aus der PS Steckborn und Mammern zur Leseanimation in die Mediathek. Dies wurde von den Lehrpersonen sehr geschätzt und die Neueinschreibung der Benutzerkonten bei den Kindern und Jugendlichen spiegeln dies wieder.

Der Medieneinkauf für das 2. Halbjahr fand im September statt. Die Ausgabe der neuen Medien wurde mit einem VIP Aperò im November unterstützt.


Eingeschriebene Konten: 725
Aktive Konten: 445
Ausgeliehene Medien: 13´643
Davon E-Medien: 1´005
Zuwachs zu 2014: 353
Neue Konten: 88
Zuwachs zu 2014: 27 (61-2014)
Davon Kinder : 40
Davon Jugendliche: 12
Davon Erwachsene: 36
Geöffnete Ausleihtage: 202 d 404 h
E-Portal Dibiost: 24 h geöffnet


Herzlichen Dank an all jene die uns immer unterstützen.
Sei es mit Geld- oder Sachmittel.

Ein herzliches „Danke“ geht auch ans Team das immer loyal und flexibel hinter der Sache steht.

Susanne Heeb

Jahresbericht 2015 der Präsidentin zu Handen der 14. GV

Am 17. Februar 2015 fand die letztjährige Generalversammlung im „haus für aug und ohr“ statt. Das Protokoll dazu liegt für die Anwesenden zum Lesen auf. 

Beim Nachlesen aller Jahresberichte, die ich in den vergangenen 10 Jahren verfasst hatte, fiel mir auf, dass sich viele Themen nahtlos durch die ganze Bibliotheksgeschichte ziehen. Alle Jahre wieder steht – im Kontrast zu den erfreulichen Entwicklungen im Bibliotheksbetrieb – derselbe Notstand über unsere prekäre finanzielle Lage. Obwohl wir sehr bewusst und sparsam haushalten, könnte sich diese Situation dieses Jahr jedoch extrem unerfreulich zuspitzen. Mehr dazu wird Ihnen unsere Kassierin, Silvia Janett, erläutern. 

Auch ein anderes Thema wiederholte sich leider: Die Austritte nach nur kurzem Verbleib im Vorstand. Vor einem Jahr schätzten wir uns glücklich, mit Yvonne Eigenmann für den Vorstand einen Ersatz für den zurücktretenden Flavio Razzino gefunden zu haben. Leider musste uns Yvonne Eigenmann bereits im Herbst mitteilen, dass sie aus beruflichen Gründen nicht im Vorstand verbleiben kann. Somit ist wieder ein Sitz vakant und ich darf auch heute mit Freude meinen letztjährigen Satz wiederholen: Wir freuen uns, dass wir an der heutigen GV sowohl den Sitz im Vorstand als auch das Amt der Rechnungsrevisorin neu besetzen können.

Nun zu den besonderen Ereignissen des vergangenen Vereinsjahres. Am Sonntag, 22. März organisierte Cornelia Bein eine Matinée zu der die Steckborner Schriftstellerin Heidi Niederhäuser eingeladen war. Heidi Niederhäuser verstand es, unter dem Titel “Heiter bis besinnlich” mit ihren Geschichten und Gedichten das aufmerksam lauschende Publikum zu fesseln. Als musikalische Überraschung sang ihre Enkelin dazu passende Lieder.

Wir verzichteten erneut, uns an der GAST zu beteiligen. Die Erfahrung zeigte, dass diese Gewerbeausstellung, obwohl sie sich entlang der Seestrasse abspielt, keine Interessenten in die Bibliothek zu locken vermag. 

Am 23. April, am „Tag des Buches“ organisierte das Team der Mediathek wiederum die Aktion „Bücher auf Reisen“. Weitere Tätigkeiten der Mitarbeiterinnen wird Ihnen die Mediatheksleiterin, Susanne Heeb, schildern.

Im Mai beschloss der Vorstand, besondere Veranstaltungen für unsere treuen Mitglieder durchzuführen. Am 5. November wurde deshalb ein spezieller Apéro veranstaltet, an dem die geladenen Mitglieder sich als erste von den neu angeschafften Medien etwas ausleihen konnten. 

Hörbücher sind sehr beliebt und wir bekamen viele Hörbücher geschenkt. Da nun unser für Hörbücher umfunktioniertes Schuhregal keine weiteren Hörbücher mehr aufnehmen konnte, wurde ein neues Hörbuchgestell angeschafft. Als Zustupf zu diesem Regal sammelten wir am Tag der offenen Tür Geld. Es standen viele Medien zum Verkauf, die im Laufe des Jahres ausgemustert wurden. Grosszügig rundeten die Besucherinnen und Besucher auf, so kamen 800 Franken zusammen. An dieser Stelle danke ich Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung. 

Wie ich schon erwähnte, beschäftigt uns die finanzielle Situation dauernd. Wir sind wirklich froh um jeden Zustupf. Unser Vermögen wäre ohne die grosszügigen, freiwilligen Spenderinnen und die Johann-Paul-Stiftung schon bald dahingeschrumpft. Unsere Köpfe laufen jeweils heiss mit Ideen, dem entgegen zu wirken. Zum Beispiel mit Werbekonzepten, mehr Öffentlichkeitsarbeit, Anfragen an mögliche Sponsoren, Veranstaltungsideen, Schaufensterdekorationen etc. Es ist jedoch so, dass die Mitarbeiterinnen des Mediathekteams schon heute voll ausgelastet sind. Die Mitglieder des Vorstandes, die alle ehrenamtlich arbeiten, investieren ebenfalls sehr viel Zeit in die Mediathek. Trotzdem schaffen wir es immer wieder, zusätzliche Aktionen durchführen zu können. Für die Schaufensterdekoration konnte der Vorstand Christine Krucker, unsere frühere Rechnungsrevisorin, gewinnen. Dafür sei ihr ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Ebenfalls ein herzliches Dankeschön geht an Hans Streit. Dank ihm konnten wir mehrere hundert Franken sparen, weil er den „Postversand” innerhalb Steckborns tätigt. Er verteilt die ganze Post der Mediathek persönlich in die Briefkästen. 

Ende Jahr wurde zum 3. Mal die Idee von Cornelia Bein mit dem „Chettelihit“ durchgeführt. Dem Aufruf, Personen, welche die rot-grünen Chetteli der Steckborner Geschäfte nicht selbst behalten wollen, mögen uns diese spenden, folgten wiederum zahlreiche Personen. So kamen in diesem Jahr 300.- Franken zusammen. Diese unerwartet hohe Spende zeigt uns, wie anerkannt und beliebt die Mediathek in der Bevölkerung ist. Wir danken Ihnen ganz herzlich, dass Sie unsere Arbeit schätzen und den Betrieb unterstützen helfen.

Ich bedanke mich bei allen Vorstandsmitgliedern (Silvia, Jasmin und Cornelia) und Mediatheksmitarbeiterinnen (Susanne, Prisca, Christina und Nicole) für ihre treue Unterstützung und Mithilfe.
Einen Dank möchte ich auch aussprechen
  • Den treuen und neuen Benutzern und Benutzerinnen 
  • Den Mitgliedern und Spendern 
  • Den Gemeinden 
  • Den Sponsoren 
  • Und den freiwilligen Helfern und Helferinnen


Die Präsidentin Brigitte Wenger 

Donnerstag, 18. Februar 2016

[Buchtipp] "Jeden-Tag-Geschichten für die Allerkleinsten" von Luise Holthausen


Inhalt:


Kleine Alltagsgeschichte zum Vorlesen, die ideal auf die Bedürfnisse der kleinen Zuhörer ab 24 Monaten abgestimmt sind: kurze, leicht nachvollziehbare Texte rund um das Geschwisterpaar Ben und Lea und Themen, die für Kinder wichtig sind.
Da wird ein Kuchen für Mama gebacken, das erste Mal die Haare geschnitten und das Trampolin beim Kinderturnen ausprobiert.
Pappbilderbücher von FISCHER Duden Kinderbuch begleiten Kinder Schritt für Schritt bei ihrer sprachlichen unjd kognitive Entwicklung. Alle Bilderbücher sind in Inhalt und Form sorgfältig auf die jeweilige Altersstufe abgestimmt und unterstützen Eltern und Erzieher bei der optimalen Förderung ihrer Kinder.

(Bild- und Textquelle: Fischer Verlage)




Meinung:


"Jeden-Tag-Geschichten für die Allerkleinsten" ist ein Pappbilderbuch, das auf jeder Doppelseite eine kurze Vorlesegeschichte aus dem Alltag von Kleinkindern zeigt. Zuerst backen die Geschwister Ben und Lea mit ihrem Vater einen Kuchen für die Mama. Danach treffen wir immer eines der Geschwister an: Lea geht das erste Mal ins Kinderturnen, Ben geht aufs Klo, Lea bringt eine Freundin nach Hause, Ben geht zum Friseur .... alles Themen, die die Kinder kennen und so auch ansprechen. Und weil es einen kleinen Bruder und eine grössere Schwester gibt, finden die Geschichten auch ältere Zuhörer. Bei uns hören auch beide Kinder (bald 3 und 5) sehr gerne zu.

Die zehn Text sind sehr einfach gehalten und wirklich kurz, so dass auch Zweijährige die Geduld haben, zuzuhören. So sind die "Jeden-Tag-Geschichten" ein idealer Einstieg in die Buchwelt, ins vorgelesen bekommen, zuhören, entdecken. Zudem eigenen sich perfekt als kleine Gute-Nacht-Geschichten.

Die Bilder von Elka Briska sind schön fröhlich und bunt. Meistens wird eine Geschichte von einem grossen Bild untermalt, ab und zu gibt es jedoch auch eine Bildergeschichte, was das Buch schön auflockert.




Fazit:


"Jeden-Tag-Geschichten für die Allerkleinsten" beinhaltet zehn kurze, kindgerechte Geschichten aus dem Alltag von Kleinkindern und sind perfekt als Einstieg ins Vorlesen.


Buchtipp von Nicole Forrer




Infos zum Buch: 


Luise Holthausen: "Jeden-Tag-Geschichten für die Allerkleinsten", FISCHER Duden Kinderbuch (5. März 2015), Pappbilderbuch 22 Seiten, ISBN: 978-3737332255

Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 24 Monaten



Donnerstag, 14. Januar 2016

[Buchtipp] "Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken" von Sabaa Tahir


Inhalt:

Wie überlebt man in einer Welt, in der Männer mit silbernen Masken jeden Tag den Tod bringen können? Wie kann man sich selbst treu bleiben, wenn die Herrschenden des Imperiums alles dafür tun, voller Grausamkeit ein ganzes Volk zu unterjochen? Elias und Laia stehen auf unterschiedlichen Seiten. Und doch sind ihre Wege schicksalhaft miteinander verknüpft.
Während Elias in der berühmten Militärakademie von Schwarzkliff dazu ausgebildet wird, als Elite-Krieger die silberne Maske der Macht voller Stolz und ohne Erbarmen zu tragen, muss Laia täglich die Willkür der Herrschenden fürchten. Als ihre Familie ermordet wird und ihrem Bruder die Hinrichtung droht, schließt sie sich dem Widerstand an. Als Sklavin getarnt, dringt sie in das Innerste von Schwarzkliff vor. Dort trifft sie auf Elias, den jungen Krieger, der eigentlich ihr Feind sein müsste ...

(Bild- und Textquelle: Bastei Lübbe)




Meinung:


Einstieg ins Buch:
Mein grosser Bruder kehrt heim in den dunklen Stunden vor der Morgendämmerung, in denen sogar die Geister ruhen. Er riecht nach Stahl und Kohle und Schmiede. Er riecht nach dem Feind.     (Laia)

Ich finde es immer sehr spannend, wenn ein Autor einen bestimmten Grund hatte, sein Buch zu schreiben. Sabaa Tahir hatte sogar zwei davon: Zum einen ist sie in der Mojave-Wüste aufgewachsen, was das Setting von "Elias & Laia" beeinflusste, zum anderen hat sie sich nach der Lektüre eines Artikels über verschleppte Brüder und Männer im Kaschmir gefragt, ob sie ihre Brüder zurückholen würde.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich eigentlich dachte, dass Sabaa Tahirs Geschichte eine Dystopie sei, sie entpuppte sich dann aber schnell als High Fantasy.

Die Autorin hat eine faszinierende und facettenreiche Welt geschaffen. Auf der einen Seiten haben wir die Kundigen, die Eimheimischen, die für mich arabisch angehaucht waren, auf der anderen Seite stehen die Eroberer, die Martialen. Sie herrschen im Imperium, das mich stark an das römische Reich erinnerte. Nicht nur die Namen oder die ganze Militärakademie mit ihrem Drill weist deutliche Parallelen auf, auch die Kapitelüberschriften sind römische Zahlen. Und so kommt es, dass ich mich trotz komplexem Weltenaufbau recht schnell zurecht gefunden habe.

Das Leben besteht aus einer Million Augenblicke, die nichts bedeuten. Aber der Augenblick, als Darin geschrieben hat - dieser Augenblick bedeutet alles. Er war eine Mutprobe. Und ich bin durchgefallen.     (Laia, Seite 32)

Die Geschichte wird abwechselnd aus der ich-Perspektive von Laia und Elias erzählt. Mit ihr erleben wir als Einstieg gleich die Grausamkeit der Soldaten des Imperiums und ihren Anführern, den Masken. Ihre Grosseltern, bei denen sie lebt, werden vor ihren Augen umgebracht und ihr Bruder mitgenommen. Sie selber entkommt, hat aber ein so schlechtes Gewissen, dass sie ihrem Bruder nicht geholfen hat, dass es ihr Fixpunkt wird, ihn zu befreien. Aus diesem Grund schliesst sie sich dem Widerstand an und lässt sich auf eine sehr gefährliche Mission ein: Sie soll als Sklavin in der Militärakademie Schwarzkliff spionieren.

Elias steht auf der anderen Seite. Er ist nämlich der Beste des Abschlussjahrgangs von Schwarzkliff, bald soll er die Maske für immer tragen. Doch er kann sich damit nicht anfreunden und plant seine Flucht, als einer der mysteriösen Auguren ihn vor eine schwer wiegende Wahl stellt.

"Dieses Leben ist nicht immer das, wofür wir es halten", sagt Cain. "Du bist wie die Glut in der Asche, Elias Veturius. Du wirst funkeln und brennen, plündern und zerstören. Du kannst es nicht ändern. Du kannst es nicht aufhalten."     (Elias, Seite 80)

Beide Protagonisten empfand ich als sehr gut ausgearbeitet und Laia wie auch Elias machen eine enorme Entwicklung durch. Der Titel lässt auf eine grosse Liebesgeschichte zwischen den beiden schliessen, doch die Autorin rückt diese in den Hintergrund und baut sie sehr unaufdringlich in die Handlung ein, was ich sehr positiv wahrnahm. 
Auch die Nebenfiguren fand ich richtig gut gelungen, denn viele wussten zu überraschen oder wuchsen über sich heraus. 

Schnell konnten mich Elias und Laia mit ihren Schicksalen fesseln. Ich empfand es äusserst spannend, die Seiten der Unterdrückten und der Eroberern zu erleben. Der magische Anteil mit seinen Auguren, Dschinns oder Efrite wurde mit üblen Intrigen durchzogen und bald übte die Geschichte einen derartigen Sog aus, dass ich das Buch kaum noch aus den Händen legen konnte.
Sabaa Tahir schreibt so bildgewaltig, so dass ich mir "Die Herrschaft der Masken" auch gut als Leinwandepos vorstellen könnte.

Auf welche Stimme soll hören? Auf den Spitzel oder die Sklavin? Den Kämpfer oder den Feigling? Ich dachte, die Antwort auf solche Fragen sei einfach. Das war, bevor ich lernt, was richtige Angst ist.         (Laia, Seite 158)

Hier wird an gar nichts gespart und so erstaunt es auch nicht, dass es etliche brutale und grausame Szenen gibt, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Das Ende ist wirklich sehr offen gehalten, erinnert beinahe eher an einen Anfang für etwas Grösseres. Nur gut, dass inzwischen klar ist, dass es mit "Elias & Laia" weitergeht.


Fazit:

mitreissend, emotional, aber auch brutal
"Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken" fesselte mich von Anfang und bot alles, was mein Leserherz begehrt. Ganz grosses Kino!



Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:


Sabaa Tahir: "Elias & Laia. Die Herrschaft der Masken", Bastei Lübbe (one by Lübbe) (15. Mai 2015), 512 Seiten, 978-3846600092
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren



Mittwoch, 6. Januar 2016

haus für aug und ohr wieder offen


Die Mediathek ist wieder zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Die Durchfahrt der Seestrasse  bleibt aber noch bis zum 10.1.2016 gesperrt.
Wir freuen uns, Sie wieder im haus für aug und ohr begrüssen zu dürfen.

das Mediatheksteam

Samstag, 2. Januar 2016

[Buchtipp] "Bannwald" von Julie Heiland


Inhalt:


Sie können nicht töten – als Anhänger der weißen Magie erschaffen sie nur. Seit Generationen lebt der friedliche Stamm der Leonen gefangen im Wald, gewaltsam unterdrückt vom Stamm der mörderischen Tauren. 
Als die 17-jährige Robin auf den jungen Tauren Emilian trifft, ist sie sich sicher, dass er sie töten wird. Doch Robin gelingt es zu fliehen – scheinbar. Erst später wird ihr bewusst: er hat sie laufen lassen. Warum?
Als Robin dann ein Reh mit der bloßen Kraft ihrer Gedanken tötet, ist sie zutiefst erschüttert. Was ist mit ihr? 
Robin trägt ein Geheimnis in sich, und es gibt nur einen, der davon weiß – ihr größter Feind.

(Bild- und Textquelle: Fischer FJB)



Meinung:


Einstieg ins Buch:
Ich hasse den Wald. Ich hasse ihn aus tiefstem Herzen. Er tut so, als wäre er mein Zuhause. Aber das ist er nicht. Er ist mein Gefängnis. 

Robin hat mir den Einstieg in die Geschichte wirklich leicht gemacht. Schon die ersten Sätze faszinierten mich und weckten mein Interesse. Wir erfahren gleich einiges über den Stamm der Leonen, die Tauren, die Regeln und bekommen Robins Emotionen zu spüren. Durch die tollen Beschreibungen des Waldes schafft es Julie Heiland von Anfang an, eine spezielle Atmosphäre aufzubauen.

Im Mittelpunkt stehen die Leonen und die Tauren, die Sternenvölker sind. Diese sind an unsere Sternzeichen angelehnt, denn im Buch kommen auch noch Acuarier, Piscarien oder Virginen.
Eigentlich sollten die Sternenvölker im Einklang leben, doch die Tauren herrschen in einem strengen Regime über die Leonen. Diese dürfen ihr Waldstück nicht verlassen, müssen Abgaben leisten und sind den Tauren einfach ausgeliefert. Doch in der Geschichte gibt es immer wieder Andeutungen, dass da ein blinder Fleck in der Geschichte ist und dass da einiges nicht stimmt.

Robin ist eine starke und mutige Protagonistin, hat aber einige Ecken und Kanten, was sie für mich nur smpathischer und authentischer machte. Sie ist eigenwillig und stösst ihre Clanleute ab und zu vor den Kopf. Robin würde alles für die Leonen tun, doch sie ist anders als die anderen. Und je mehr Zeit sie mit Emilian verbringt, desto mehr wird ihr das auch bewusst.
Emilian ist ein Taure und gehört somit zu Robins Feinden. So ist er der perfekte Bad Boy, doch schnell wird klar, dass auch in diesem harten, muskelbepackten Kerl ein weicher Kern steckt.
Laurin ist von klein auf Robins bester Freund. Er möchte sie vor allem und jedem beschützen und ist dabei oft etwas übereifrig. Auch sonst ist er eher ein sanfter, ruhiger Typ.

"Vertraust du mir?", fragt er zurück. [...]
"Dir vertrauen? Soll das ein Witz sein?"
"Du hörst auf deinen Kopf. Nicht auf dein Herz." (Seite 113)

"Bannwald" zeichnet sich vor allem durch die tolle Atmosphäre aus. Julie Heiland schildert den Wald und das Leben mit der Natur äusserst lebendig und lässt immer wieder Beschreibungen mit in die Geschichte einfliessen, so dass man glaubt, das Laub rauschen zu hören. Zudem konnte sie mich mit ihrer Idee mit den Sternzeichen-Völker faszinierenund ich bin gespannt, was da noch alles kommt.
So entwickelt die Geschichte schnell einen Sog, dem ich mich nicht mehr entziehen konnte.

Einen Kritikpunkt habe ich jedoch. In sehr vielen Jugendbüchern gibt es die schon zu genügend bekannte Dreiecksgeschichte bester Freund - Protagonistin - mysteriöser Fremder. So auch hier. Meiner Meinung nach hätte es das nicht gebraucht, doch dem Lesespass hat dies trotzdem keinen Abbruch getan.

Als ich zu Hause in mein Bett falle, fühle ich mich sagenhaft wohl. Unbesiegbar. Wie neugeboren. Meine Muskeln zittern noch vor Anstrengung, und ich könnte vermutlich keinen einzigen Schritt mehr machen. Aber es fühlt sich gut an. Als hätte ich all die Jahre etwas unterdrückt und könnte dem nun endlich freien Lauf lassen.     (Seite 159)

Die Geschichte ist meistens aus der ich-Perspektive von Robin erzählt, so dass wir ihre Gefühlswelt sehr schön zu spüren bekommen. Zwischendurch bekommen wir jedoch auch Einblicke in die Mitte der Tauren, was eine rassige Würze ins Spiel bringt.
Julie Heiland schreibt oft in kurzen Sätzen, was beim Lesen eine tolle dynamik entwickelt, so dass ich das Buch an einem Tag verschlungen habe.


Fazit:


Durch Julie Heilands spezielle Idee mit den Sternzeichen und der dichten Atmosphäre zog mich "Bannwald" wortwörtlich völlig in seinen Bann.
Urban Fantasy, die positiv überrascht und zum totalen Pageturner mutiert.



Buchtipp von Nicole Forrer


Infos zum Buch:


Julie Heiland: "Bannwald", FISCHER FJB (21. Mai 2015), 352 Seiten, 978-3841421081
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 14 Jahren