Donnerstag, 15. Mai 2014

[Buchtipp] "Wie Monde so silbern" von Marissa Meyer

Inhalt:


Cinder lebt bei ihrer Stiefmutter und ihren zwei Stiefschwestern, arbeitet als Mechanikerin und versucht gegen alle Widerstände, sich nicht unterkriegen zu lassen. Als eines Tages in unauffälliger Kleidung niemand anderes als Prinz Kai an ihrem Marktstand auftaucht, wirft das unzählige Fragen auf: Warum braucht Kai ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich, die den Prinzen unbedingt heiraten will?
Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie während des großen Balls, auf den Cinder sich einschmuggelt, ihren Höhepunkt finden. Und diesmal wird Cinder mehr verlieren als nur ihren Schuh …

(Bild- & Textquelle: Carlsen Verlag)



Meinung:

Einstieg ins Buch:Die Schraube in Cinders Fussgelenk war verrostet, der Schlitz zur Mulde zermalmt. Ihre Fingerknöchel schmerzten, als sie den Metallbolzen mit aller Kraft knirschend aus der Verankerung löste.

Wer denkt, Märchen seien ein alter Hut, liegt falsch, denn sie erleben auf dem aktuellen Buchmarkt eine Arte Renaissance. Sie werden zu modernen Liebesgeschichten umfunktioniert oder zu fantastischen Storys aufgepeppt. Doch Marissa Meyer bietet uns mit „Wie Monde so silbern“ etwas Neues: ein sehr futuristisches Aschenputtel, Science Fiction vom Feinsten.

Erst musste ich mich zwar in die hoch technologisierten Welt von Cyborgs und Androiden einlesen, doch dann hat mich die Story total in ihren Bann gezogen.

Immer wieder treffen wir auf Elemente aus dem bekannten Märchen, so wurde zum Beispiel die böse Stiefmutter durch Adri äusserst passend und grausam besetzt. Doch die Autorin verbindet die klassischen Märchenaspekte gekonnt mit ihrer futuristischen Geschichte und legt überaus charmante Protagonisten und einen beeindruckenden Weltenentwurf vor.

Cinder ist ein Cyborg und arbeitet auf dem Markt in Neu-Peking als Mechanikerin. Nach dem vierten Weltkrieg droht dem asiatischen Staatenbund nicht nur von ausserhalb Gefahr, der grösste Gegner, die blaue Pest, lauert innerhalb der Stadtmauern und fordert immer mehr Todesopfer. Als dann an einem Tag auch noch Prinz Kai an Cinders Marktstand auftaucht und sie bittet, seine Androidin zu reparieren, nimmt das Schicksal seinen Lauf und wirft Cinder total aus der Bahn, denn plötzlich muss sie ihre ganze Persönlichkeit in Frage stellen.

Es war einer der seltenen Momente, in denen sie froh darüber war, keine Tränenkanäle zu haben, sonst wäre sie bestimmt schluchzend zusammengebrochen. Und dann hätte sie sich noch viel schrecklicher gefühlt.



Fazit:

Marissa Meyer konnte mich mit ihrer futuristischen Aschenputtel-Adaption überraschen und faszinieren. Ich klebte förmlich an den Seiten und ich möchte unbedingt wissen, wie es mit Cinder weitergeht wenn ihr ein modernes Rotkäppchen zur Seite gestellt wird. Zum Glück ist „Wie Blut so rot“ schon erhältlich.



Buchtipp von Nicole Forrer



Infos zum Buch:


Meyer, Marissa "Die Luna Chroniken 01. Wie Monde so silbern", 416 Seiten, Carlsen (20. Dezember 2013), ISBN: 978-3785578452
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren