Donnerstag, 25. April 2013

neue DVD`s im April

 
Wir schauen, dass unsere DVD-Auswahl möglichst breit gefächert und aktuell ist. So sind im April folgende Filme neu in der Ausleihe:

 

  

Der Hobbit: Eine unerwartete Reise

 
Der Oscar®-preisgekrönte Filmemacher Peter Jackson präsentiert Der Hobbit: Eine unerwartete Reise, den ersten Film der dreiteiligen Kinofassung des nach wie vor sehr populären Meisterwerks Der Hobbit von J.R.R. Tolkien.
Im Mittelpunkt von Der Hobbit steht der Titelheld Bilbo Beutlin, der unversehens an einer epischen Mission teilnehmen muss: Es gilt, dass Zwergenreich Erebor zu befreien, das vor langer Zeit vom Drachen Smaug unterworfen wurde. Überraschend taucht der Zauberer Gandalf der Graue bei Bilbo auf, und schon bald begleitet der Hobbit die Gruppe der 13 Zwerge unter der Führung des legendären Kriegers Thorin Eichenschild. Ihre Reise führt sie in die Wildnis, durch gefährliche Gebiete, in denen es von Goblins und Orks, tödlichen Wargen und gigantischen Spinnen, Pelzwechslern und Zauberern nur so wimmelt.
  • Darsteller: Sir Ian McKellen, Martin Freeman, Richard Armitage
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren


Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht - Teil 2

 
Ein Finale für die Ewigkeit.
Bellas Schicksal ist durch die traumatische Geburt ihrer Tochter Renesmee besiegelt: Um ihr Leben zu erhalten wurde sie von Edward zum Vampir verwandelt. Während sie ihre Transformation genießt und von den Cullens und ihrem Ehemann für ihre neu gewonnene Schönheit und Schnelligkeit bewundert wird, ist das Schicksal von Jacob und ihrer außergewöhnlichen Tochter Renesmee mehr und mehr verknüpft. Aber schon bald taucht eine schreckliche Bedrohung auf: Die furchterregenden Anführer des Volturi-Clans wollen den Tod der Kleinen. Als die Cullens von diesem grausamen Plan erfahren, versammeln sie all ihre Freunde um sich, um für den unerwünschten Besuch gerüstet zu sein. In einer schicksalsträchtigen Schlacht entscheidet sich die Zukunft der Cullens, ihrer Freunde und der Werwölfe. Werden sie – vereint in ihrer Macht – die Volturis besiegen können?
  • Darsteller: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Taylor Lautner
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
 
 

Kurzer Prozess - Righteous Kill

 
Turk und Rooster sind zwei altgediente Cops in New York, denen man nichts mehr vormachen kann. Gemeinsam verfolgen sie die Spuren eines Killers, der eigenmächtig und tödlich das Recht selbst in die Hand nimmt. Als Vergewaltiger, Gangster und Dealer, die die Justiz nicht festsetzen konnte, für ihre Taten bluten müssen, gerät auch Turk in Verdacht. Denn der notorische Hitzkopf spielt im Kampf gegen das Verbrechen zunehmend nach eigenen Regeln und passt perfekt ins Schema des Täterprofils.
  • Darsteller: Robert De Niro, Al Pacino, Donnie Wahlberg, 50 Cent, Brian Dennehy
  • FSK: Freigegeben ab 16 Jahren


Kommissarin Lund : Das Verbrechen. Folge 1-5


Ein brutaler Mord erschüttert Kopenhagen. Wer hat Nanna Birk Larsen getötet? Im Verlauf von 10 fesselnden Episoden verfolgen Sarah Lund und ihr Team den Mörder des Mädchens. Für die Eltern ist ein Albtraum wahr geworden. Nichts ist mehr, wie es vorher war. Sie wollen Rache, sie wollen Gerechtigkeit. Die Fahndung beginnt. Diverse Verzweigungen bei der Aufklärung des abscheulichen Verbrechens scheinen sich durch ganz Kopenhagen und alle gesellschaftlichen Milieus zu ziehen. In Familie und Politik, bei Lehrern und Mitschülern – immer neue Abgründe tun sich vor den Augen der jungen Kommissarin auf. Die Jagd ist eröffnet.
  • Darsteller: Sofie Gråbøl, Lars Mikkelsen, Bjarne Henriksen
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren


Kommissarin Lund - Das Verbrechen. Folgen 6-10

Ein brutaler Mord erschüttert Kopenhagen. Wer hat Nanna Birk Larsen getötet? Im Verlauf von 10 fesselnden Episoden verfolgen Sarah Lund und ihr Team den Mörder des Mädchens. Für die Eltern ist ein Albtraum wahr geworden. Nichts ist mehr, wie es vorher war. Sie wollen Rache, sie wollen Gerechtigkeit. Die Fahndung beginnt. Diverse Verzweigungen bei der Aufklärung des abscheulichen Verbrechens scheinen sich durch ganz Kopenhagen und alle gesellschaftlichen Milieus zu ziehen. In Familie und Politik, bei Lehrern und Mitschülern – immer neue Abgründe tun sich vor den Augen der jungen Kommissarin auf. Die Jagd ist eröffnet.
  • Darsteller: Sofie Gråbøl, Lars Mikkelsen, Bjarne Henriksen
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren

(Bild- und Textquelle: Amazon)

Dienstag, 23. April 2013

[Buchtipp] "Hikikomori" von Kevin Kuhn

Till hat alle Freiheiten: er geht auf »die freieste Waldorfschule der Welt«, seine Eltern — ein anthroposophisch motivierter Schönheitschirurg und die Kuratorin eines innovativen SchauRaums — fördern ihn, wo sie nur können. Als er nicht zum Abitur zugelassen wird, ist er plötzlich auf sich selbst zurückgeworfen und beginnt nachzudenken: Was soll aus mir werden, fragt er sich und beschließt so lange in seinem Zimmer auszuharren, bis er darauf eine Antwort weiß.
Aus dem Zimmer wird ein Kokon, im Rückzug auf sich selbst glaubt er voranzukommen. Schließlich beginnt Till mit der Kreation einer autarken, nach seinen Regeln funktionierenden Separatwelt: Welt 0 — ein Zufluchtsort für alle, denen die reale Welt zu fordernd oder auch zu eingeschränkt ist. Und Till ist ihr Garant, denn er kämpft nicht nur für sich, sondern für eine ganze Generation, die in ihren Zimmern sitzt.

(Bild- und Textquelle: Berlin Verlag)


Meinung:


Der Begriff Hikikomori, japanisch für “sich einschließen, gesellschaftlicher Rückzug”

Till wächst auf den ersten Blick wunschlos glücklich auf; seine Eltern haben die finanziellen Verhältnisse, um Till viele Dinge zu ermöglichen und ihn zu fördern. Sein Vater ist Schönheitschirurg und seine Mutter Kuratorin in ihrem eigenen Ausstellungsraums. In Till erkennen sie alle möglichen Talente und doch hat er immer wieder Schwierigkeiten. Er besucht eine “freie Waldorfschule” und als er nicht zum Abitur zugelassen wird, bricht für ihn eine Welt zusammen.

Till zieht sich in sein Zimmer zurück und beginnt, sich sonderbar zu verhalten. Entfernt seine Möbel, bricht den Kontakt zu seinen Freunden und zu seiner Freundin Kim ab, verbringt viel Zeit vor seinem Computer, hört auf, sich um sich selbst zu kümmern. Von einem Tag auf den anderen weigert er sich am Familienleben weiter teilzunehmen. Stattdessen begibt er sich in eine fiktive Onlinewelt, spielt ein Spiel namens Medal of Honor, in dem er sich verliert, das für ihn der einzige Inhalt seiner immer gleich verlaufenden Tage wird. Die reale Welt hat Till fallen gelassen, deshalb begibt er sich in eine Welt, die auf einem Server zu Hause ist, mitten hinein in ein V2-Raketen-Szenario.

Aus dem Computerspiel heraus entsteht etwas Größeres: Till erschafft sich eine Parallelwelt, die nach seinen Regeln, nach seinen Wünschen funktioniert.

“ich habe etwas vor, kim. ich will zeit und raum selbst bestimmen. das eine rinnt mir durch die Finger, dem anderen rinne ich durch die Finger. Zumindest will ich selbst bestimmen, was da durchrinnt. alles andere soll an mir abprallen.”

Welt 0. Ein Ort, an den Till und seine Online-Freunde vor der realen Welt flüchten können, ohne ihr Zimmer verlassen zu müssen. Ein Ort, an dem Träume wahr werden können, ohne, dass man dafür wirklich etwas riskieren muss. Ein Ort für all diejenigen, die an den Anforderungen des Alltags, dem Druck, den Verpflichtungen, den Erwartungen zerbrechen. Auch Till spürt dieses “Gefühl eines permanenten, sich nur langsam lösenden Druck”, der schon so lange auf ihm lastet, dass er ein Teil von ihm geworden ist. Diese Gefühle haben Till in die Isolation getrieben.

“Als wäre mein Fenster ein Bildschirm und alles dahinter lediglich ein Bild, ein altbekannter Desktophintergrund, den ich spaltenweise ausradierte. Für mich, der ich seitdem in der Dunkelheit lebe, gibt es außerhalb nichts mehr. Auch meine Erinnerung daran verblasst. Man muss nur die Tür hinter sich zuziehen, und schon ist man auf der Schwelle zu einer anderen Welt. Zu der Welt, die man in sich trägt, die von der Außenwelt unterdrückt wurde, der man die Luft zum Atmen nahm.”

Gemeinsam mit Till erlebt der Leser, was passieren kann, wenn man aus dieser Parallelwelt nicht mehr zurückkehrt, wenn man sich immer stärker in einer Traumwelt verstrickt und den Weg zurück nicht mehr findet.

Im Mittelpunkt seines Romans steht die virtuelle Welt, ihre Grenzen, ihre Gefahren, aber auch der Reiz und die Fluchtmöglichkeiten die dieser Ort für Menschen bietet, die an der Gesellschaft, am Druck, an den Anforderungen zerbrechen. Till glaubt in seiner neuen Onlinewelt wieder jemand zu sein, “ein besonderer Mensch” zu sein. Er ist irgendwann nicht mehr in der Lage dazu zu stehen, dass es auch in der Realität Menschen gibt, die sich um ihn sorgen, die sich für ihn interessieren.

Kevin Kuhn beschäftigt sich in seinem Roman mit einem hochaktuellen Thema unserer Gesellschaft und es gelingt ihm mithilfe seiner Hauptfigur Till einige sehr greifbare Einblicke in mögliche Gefahren und Risiken unserer global vernetzten Welt zu geben.

Ich habe “Hikikomori” sehr gerne und mit viel Interesse gelesen. Die Sprache von Kevin Kuhn ist schnörkellos und lässt sich flüssig lesen. Sprachlich stechen sicherlich Tills Briefe und E-Mails an Kim heraus, die mich besonders begeistert haben. “Hikikomori” ist anders, ungewöhnlich, löst stellenweise die Grenzen zwischen Fiktion und Realität auf, aber es lohnt sich, sich auf dieses Abenteuer einzulassen. Kevin Kuhn rückt Menschen in den Mittelpunkt, die es unter uns heutzutage zu Dutzenden gibt: Menschen, die sich in der virtuellen Welt verloren haben. Ich habe das Buch mit der Hoffnung zugeklappt, dass Till vielleicht irgendwann einen Weg zurück finden wird.


Kevin Kuhn wurde 1981 in Göttingen geboren und lebt heutzutage in Berlin. Er hat Philosophie, Kunstgeschichte und Religionswissenschaft studiert, sowie Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus. Er war Stipendiat des textwerk-Romanautorenseminars des Literaturhaus München und hat 2012 den Gargonza Arts Award gewonnen. “Hikikomori” ist Kevin Kuhns Romandebüt.

Buchtipp von Susanne Heeb

Infos zum Buch:

Kevin Kuhn: “Hikikomori”, 224 Seiten, Berlin Verlag (10. September 2012), ISBN 978-3827011169

Donnerstag, 4. April 2013

[Buchtipp] "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce

Eigentlich wollte er nur zum Briefkasten. Dann geht er 1000 Kilometer zu Fuß.
Ein unvergesslicher Roman, der die ganze Welt erobert.

Ich bin auf dem Weg. Du musst nur durchhalten. Ich werde Dich retten, Du wirst schon sehen. Ich werde laufen, und Du wirst leben.
Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Für seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Für sich selbst. Und für uns alle.

Ein ganz außergewöhnlicher und tief berührender Roman – über Geheimnisse, besondere Momente und zufällige Begegnungen, die uns von Grund auf verändern. Über Tapferkeit und Betrug, Liebe und Loyalität und ein ganz unscheinbares Paar Segelschuhe.
(Bild- und Textquelle: Fischer)


Meinung:


Ein Brief verändert Harold Frys Leben. Durch ihn hinterfragt er sein "perfektes" Leben und schaut hinter die Fassade, denn seit seiner Pensionierung gibt es nichts mehr zu tun für ihn und so findet er eine neue Aufgabe, er läuft, um seine ehemalige Arbeitskollegin Queenie am Leben zu halten. Er macht sich also auf den Weg von ganz im Süden einmal längs durch England zu laufen, woher der Brief ihn erreicht hat. Während seiner Wanderung hat Harold viel Zeit zum Nachdenken und so rollt er sein Leben nach und nach auf und hinterfragt sehr vieles. So erfahren wir als Leser nach und nach, was es mit Queenie auf sich hat, wie es um Harolds Ehe steht und was es mit seinem Sohn los ist. Obwohl die meisten Erinnerungen für ihn schmerzhaft sind, kommt er gut voran solang er sich auf seinen Weg konzentrieren kann. Die meisten Leute, die er trifft - und auch seine Frau - schauen sein Vorhaben als eine unmögliche Idee an, doch für ihn ist das die Möglichkeit, in sich zu gehen, sein Leben Revue passieren zu lassen und zu überlegen, was die Zukunft für ihn noch bereithalten könnte.
 
Wenn wir nicht ab und zu was Verrücktes tun, können wir uns gleich begraben lassen.

Die Kapitel werden vorwiegend aus der Sicht von Harold erzählt, doch ab und zu erhalten wir auch einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt seiner Frau. Das finde ich sehr spannend, denn so sehen wir die ganze Sache aus zwei grundverschiedenen Perspektiven. Denn was soll man denken, was soll man machen, wenn der eigene Mann einen Brief einwerfen möchte und dann plötzlich beschliesst, 1000 Kilometer zu einer ehemaligen Arbeitskollegin zu gehen?.
Rachel Joyce hat einen sehr schönen Schreibstil und beschreibt vor allem die Landschaften sehr bildhaft. Zudem findet man in ihrem Buch viel emotionale Tiefe und fast schon Poesie. In "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" entdeckt man sehr viele unheimlich schöne und eindrückliche Textstellen, manchmal auch nur einzelne Sätze.
Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Familie, Liebe, Selbstfindung und vor allem auch Vergebung. Vergebung anderen aber auch sich selbst gegenüber. Auf seinem Weg denkt Harold über wirklich wichtige Dinge im Leben nach, die nach und nach in den Hintergrund geraten sind oder über die er sich nie den Kopf zerbrechen wollte. So hat Rachel Joyce einen Roman geschaffen, der den Leser berührt und selber auch etwas aufrütteln möchte.


Die Luft roch grün und nach tausendfachem Neubeginn

Obwohl dieser Roman nicht mit wirklich viel Spannung oder Action aufwarten kann, konnte er mich weitgehendst fesseln, denn er macht einen neugierig. Der Leser möchte wissen, was es denn mit Queenie wirklich auf sich hat und so macht er sich mit Harold zusammen auf den Weg, lernt mit ihm die verschiedensten Menschen und Meinungen kennen und Harold wächst einem mit seiner doch recht naiven Art immer mehr ans Herz.
Im zweiten Drittel hatte das Buch für mich einige Längen und es erinnerte mich stark an den Film "Forest Gump". Vor meinem inneren Auge sah ich oft, wie Forest Gump läuft, sein Bart immer länger wird und immer mehr Leute ihm folgen . . . Diese Parallelen haben mich doch gestört.

 

Fazit:

"Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" ist eine ruhige Geschichte, die tiefer geht als ich zu Beginn vermutet hätte und mich wirklich faszinieren konnte. Sie zeigt einem wieder einmal auf, dass man das Jetzt viel intensiver leben sollte, damit man später nicht zu vielem Unterlassenem nachtrauert.
 
Buchtipp von Nicole Forrer

Infos zum Buch:

Rachel Joyce: “Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry”, 352 Seiten, FISCHER Krüger (14. Mai 2012), ISBN 978-3810510792